Duisburg.

Welche Polizeibehörde hat schon so eine schicke Lage und dann auch noch glänzende Fassadenstreifen im warmen Polizei-Blau: Am Dienstag nahm das Land seine Landeszentrale für Polizeiliche Dienste (LZPD) am Innenhafen offiziell in Betrieb.

Schon vor Wochen sind die neuen rund 470 Mitarbeiter in das siebenstöckige Bürohaus zwischen Landesarchiv und Hitachi eingezogen und wurden von Duisburg aus die ersten großen Krisenlagen wie eine Geiselnahme in einem Kölner Kindergarten vor kurzem gesteuert. Denn das ist eine der Aufgaben, für die die LZPD in Duisburg zuständig ist: In Leitstellen, vollgepackt mit Computern und Wandmonitoren, sind Taktik und Technik für die Polizei des ganzen Landes zusammengefasst. Von der Schifferstraße aus werden Polizeibehörden bei Großeinsätzen unterstützt, Ringfahndungen koordiniert, Hubschraubereinsätze geleitet und Sonderkommandos geführt.

Außerdem betreuen, warten, kontrollieren und vernetzten Computer-Spezialisten das komplette IT-System der Polizei. Auf jeden Server in den 47 Kreispolizeibehörden hat die Leitstelle zugriff, auf die Zehntausenden Computer der Polizeibeamten von Münster bis Köln. „Eine solche Bündelung gibt es bundes-, aber auch europaweit nur in NRW, und zwar hier in Duisburg“, meinte der Direktor des Landesamtes, Jürgen Mathies.

Mit der Polizeizentrale schließt sich der Kreis

Der Neubau liegt etwa 500 Meter entfernt vom 2002 bezogenen ersten LZPD-Sitz, in dem die NRW-Polizei ihre technische Dienste, Labore und ihren Zentralen Materialeinkauf stationiert hat. Jeder Streifenwagen, jeder Computer, jede Uniform wird von hier aus beschafft und verteilt. Fast 900 Beschäftigte machen Duisburg mittlerweile zum größten Service-Dienstleister der Polizei im Land.

Errichtet hat das Gebäude der Landesbetrieb BLB. Im Zeitplan und im Kostenrahmen – in zwei Jahren und für 46 Mio Euro. Respekt dafür zollte Oberbürgermeister Sören Link mit Blick auf die Skandalbaustelle Landesarchiv des BLB gleich nebenan. Mit der neuen Polizeizentrale schließt sich für ihn der Kreis der erfolgreichen Entwicklung der ehemaligen Getreidemeile am Innenhafen. Das erste LZPD-Gebäude habe zur Jahrtausendwende den Impuls für hochwertige Arbeitsplätze im Innenhafen gegeben, noch vor den anderen wie Hitachi oder Alltours. Jetzt sei die letzte Baulücke geschlossen. Bis auf das Eurogate. „Aber ich bin zuversichtlich, dass das auch gelingt“, so Link.