Duisburg. In den vergangen Jahren wurde Angehörigen der Loveparade-Opfer die Anreise zur Gedenkfeier in Duisburg aus Landesmitteln finanziert. Dieses Jahr ist das jedoch nicht der Fall. Viele fühlen sich im Stich gelassen, sie können die Kosten für die Reise selbst nicht leisten.

In zwei Monaten jährt sich der Tag der Loveparade-Katastrophe. Viele Betroffene und Angehörige der Verstorbenen fühlen sich brüskiert: Sie sollen trotz der bereitgestellten 50.000 Euro der Stadt für die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung selbst aufkommen. Das hätten sie durch ein Schreiben der Notfallseelsorge erfahren, nach dem allenfalls Teilkosten ersetzt würden.

Bei Bedarf nur ein Zuschuss

Jörn Teich vom Verein „Betroffenen Initiative LoPa 2010“ erklärt: „Viele können das Geld gar nicht aufbringen, weil sie von Hartz-IV leben. Sie würden aber gerne kommen.“ Er habe im Vorfeld schon Vorbestellungen für zwölf Zimmer gehabt. „Als sie erfuhren, dass sie alles selbst bezahlen müssen, haben 80 % abgesagt, weil sie dazu finanziell nicht in der Lage sind.“

In den beiden Vorjahren habe die Stiftung der Notfallseelsorge mit Hilfe von Landesmitteln zu Treffen oder Jahrestagen eingeladen, damit seien für Betroffene die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung abgedeckt worden.

Nun hieß es in der Einladung der Notfallseelsorge zum dritten Jahrestag laut Jörn Teich wörtlich: „In diesem Jahr seid Ihr gebeten, Eure Anreisekosten selbst zu übernehmen und Zimmer / Unterkünfte nach Bedarf selbst zu wählen und zu bezahlen. Teilnehmer mit weiter Anreise können bei der Stiftung Notfallseelsorge bei Bedarf einen Zuschuss zu den Kosten beantragen.“