Duisburg. . Bei dem Gespräch über die Gestaltung der Gedenkstätte für die Opfer der Loveparade wurde auch an diesem Wochenende kein Konsens erzielt. Das wurde aus Verhandlungskreisen bekannt. Krieger, so war zu erfahren, soll nach einer Dreiviertelstunde verärgert den Raum verlassen haben.

Bei dem Gespräch über die Gestaltung der Gedenkstätte für die Opfer der Loveparade wurde auch an diesem Wochenende kein Konsens erzielt. Das wurde aus Verhandlungskreisen bekannt. Am Samstag hatten sich noch einmal Vertreter der Angehörigen der Todesopfer, der Loveparade-Selbsthilfe und der Stadt unter der Leitung von Oberbürgermeister Sören Link mit Investor Kurt Krieger getroffen. Krieger, so war zu erfahren, soll nach einer Dreiviertelstunde verärgert den Raum verlassen haben.

Räumliche Enge

Lange waren es zunächst nur zwei wesentliche Argumente, die aus Sicht der Angehörigen und der Loveparade-Selbsthilfe gegen die bislang vorgelegten Planungen der Gedenkstätte sprachen: Die räumliche Enge des Unglücksortes und der Abriss des kleinen Bahnwärterhäuschens. Der Bereich der Gedenkstätte soll nach Kriegers Planungen nur eine Breite von sieben Metern aufweisen. Zu eng und beklemmend für viele, die am Tag des Unglücks im dichten Gedränge verletzt und traumatisiert wurden. Deshalb sollte nach ihren Vorstellungen die Breite auf zehn Meter vergrößert werden. Das Bahnwärterhäuschen ist wohl auch in seiner Substanz nicht zu erhalten. Die Idee: Es soll als Silhouette nachgebildet werden, wäre so auch als sichtbares Zeichen für alle Kunden auf der oberen Ebene der Fläche, auf dem die Geschäftsgebäude errichtet werden sollen, zu sehen.

Ein weiteres Argument für eine breitere Fläche der Gedenkstätte sollen Angehörige angeführt haben, nachdem sie erfahren haben, dass ihre Kinder an der Stelle gestorben sind, die nach den derzeitigen Planungen zugeschüttet werden müsste, um das Fundament des künftigen Möbelhauses zu stützen.

Ob sich die unterschiedlichen Vorstellungen noch überbrücken lassen, ist fraglich. Es besteht für die Stadt keine rechtliche Handhabe, Kurt Krieger kann nötigenfalls eine Baugenehmigung vor Gericht erstreiten.

Hoffnungen und Tränen

Wie allerdings ebenfalls zu erfahren war, gehen einige Teilnehmer der Gesprächsrunde davon aus, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Es sehe zwar nicht gut aus, aber man könne sich nicht vorstellen, dass Kurt Krieger eine Gedenkstätte errichtet, die nicht auch das Votum der Betroffenen hat.

Die Stimmung sei sehr bedrückt gewesen, nachdem Krieger den Raum verlassen hatte. Bei einigen seien Tränen geflossen, hieß es.