Duisburg. . Zum Gedenken der Loveparade-Opfer werden am Bahnhofsvorplatz 21 Magnolien eingepflanzt. Die erste sollte OB Sören Link einsetzen. Leider wurde erst einen Tag vorher daran gedacht, die Angehörigen der Opfer zu diesem Ereignis einzuladen.
Freitagnachmittag wird Oberbürgermeister Link die erste der 21 Magnolien auf dem Bahnhofsvorplatz einpflanzen, die an die 21 Opfer der Loveparade-Katastrophe erinnern sollen. Erst am Donnerstag kam die Stadt allerdings auf die Idee, dazu auch Vertreter von Angehörigen der Opfer einzuladen.
Jürgen Hagemann vom Loveparade-Selbsthilfe-Verein erhielt erst am Donnerstagmorgen den Anruf von der Stadt. Weil er und andere Vertreter berufstätig sind, musste die Stadt den Termin kurzfristig von 13 auf 16.30 Uhr verschieben. „Ich war schon erstaunt, von der Aktion aus der Zeitung zu erfahren“, so Hagemann. „Das hätte man früher machen können“, räumt Stadtdirektor Peter Greulich ein.
Verein fordert Aufklärung
Schwerwiegender als diesen Fauxpas bei dem symbolischen Akt empfindet es Hagemann allerdings, dass Oberbürgermeister Link sein bei der Gedenkfeier gegebenes Versprechen, jenseits der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen die Verantwortlichkeit der Stadt bei der Katastrophe transparent zu machen, bislang nicht in die Tat umgesetzt hat. Hagemann: „Da muss jetzt auch etwas kommen. Wir haben weiter viele offene Fragen.“ Noch immer stehe das umstrittene Jasper-Gutachten unwidersprochen im Raum, das der Stadt kein Fehlverhalten attestiert hatte.