Duisburg. Eigentlich sollte Raimund Stecker noch bis Jahresfrist eine “Bewährungsfrist“ bekommen - jetzt muss der Chef des Duisburger Lehmbruck-Museums aber doch schon gehen. Das Kuratorium der Museumsstiftung entband Stecker am Dienstag seiner Aufgaben. Die Kunsthistorikerin Söke Dinkla übernimmt.
Die „Bewährungsfrist“ für Lehmbruck-Direktor Raimund Stecker bis zum Jahresende ist vom Tisch. Das Kuratorium der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum hat sich mit Stecker am Dienstag auf eine einvernehmliche Aufhebung des Vertrags geeinigt. Offizielle Begründung: „Nach plausibler Aufklärung aller gegen Professor Raimund Stecker persönlich erhobenen Vorwürfe haben sich das Kuratorium und Professor Stecker geeinigt, die zukünftige Zusammenarbeit zu beenden. Grund für die gemeinsame Entscheidung sind unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige künstlerische Ausrichtung des Museums. Das Kuratorium dankt Professor Raimund Stecker für seinen engagierten Einsatz für das Lehmbruck Museum in Duisburg.“
Hintergrund der Vertragsauflösung sind immense Defizite, die Stecker in seiner knapp dreijährigen Dienstzeit als Museumschef angehäuft hat. Um nicht die Insolvenz des Museums zu riskieren, musste das Kuratorium sogar Stiftungskapital angreifen, um Defizite auszugleichen. Deshalb war ihm zum 31. Dezember 2013 vorsorglich gekündigt worden und die Rest-Dienstzeit als „Bewährungsfrist“ bezeichnet worden.
Noch Ende März hatte Stecker öffentlich verkündet, trotz Kündigung „top motiviert“ zu sein. Am Dienstag wurde er mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden, das Anstellungsverhältnis endet offiziell am 30. September 2013.
Kunsthistorikerin Dr. Söke Dinkla im Stiftungsvorstand
Als Nachfolgerin von Raimund Stecker berief das Kuratorium der Stiftung Wilhelm Lehmbruck die in Duisburg und im Museum wohl bekannte Kunsthistorikerin Dr. Söke Dinkla zum Vorstand der Stiftung. Sie tritt ab sofort die Nachfolge von Professor Raimund Stecker an. Ihr wird auch die künstlerische Leitung des Museums übertragen.