Duisburg. Dächer sind marode, Plastikeimer fangen die Tropfen auf, wegen Sicherheitsmängeln stand das denkmalgeschützte Lehmbruck-Museum bereits des öfteren vor der Schließung.Die maroden Gebäudetrakte im Duisburger Kantpark sollen nun bis Herbst 2016 für vier Millionen Euro saniert werden.

Das Lehmbruck-Museum als kulturelles Aushängeschild der Stadt bereitet nicht nur wegen der finanziellen Schieflage und der Debatte um den Direktor Sorgen. Immer wieder wird spürbar, dass die Gebäudeteile in die Jahre gekommen sind. Dächer sind marode, Plastikeimer fangen die Tropfen auf, wegen Sicherheitsmängeln stand das denkmalgeschützte Museum bereits des öfteren vor der Schließung.

Das Immobilienmanagement (IMD) hatte die Kosten für eine Sanierung vor einem halben Jahr noch auf rund fünf Millionen Euro geschätzt. Jetzt soll zumindest der Großteil der Schäden behoben werden: Das IMD hat einen vier Millionen Euro schweren Sanierungsplan vorgelegt. Offenbar drängt die Zeit: Die Arbeiten sollen so schnell wie möglich beginnen.

Allerdings gebe es keine Auflagen, dass das Museum ansonsten schließen müsste, erklärte die Stadt auf Nachfrage. Während einiger Bauarbeiten werden Museumstrakte aber wohl für Besucher gesperrt sein, die Stadt spricht von „Teilschließungen“.

Sanierungen wegen drohender schließung

Bereits in den beiden Vorjahren musste das IMD investieren, damit das Museum geöffnet bleibt. 2011 musste die bei Umbauten zerstörte Notbeleuchtung erneuert werden, hinzu kam der Ausbau eines zusätzlichen Bürotrakts und die Cafeteria. Gesamtkosten: knapp 240.000 Euro.

2012 drohten denkmalgeschützte Deckenplatten herunterzupurzeln. Kosten: 124.000 Euro.

Angesichts chronisch klammer Kassen ist die Sanierung offenbar eine Frage der Priorität: Das IMD hat mit der Brandschutzsanierung bei Schulen und in der Mercatorhalle sowie dem U3-Ausbau eigentlich genug zu schultern, dennoch seien die Kosten für das Museum im Wirtschaftsplan eingestellt. In wie weit Fördermittel fließen, ist noch unklar. Zwar will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bonn 100.000 Euro beisteuern, die beantragte halbe Million Euro aus dem NRW-Denkmalförderungsprogramm wird man sich nach der erheblichen Kürzung aber wohl abschminken können. Offen ist noch die Antwort des Bundes, der grundsätzlich die Hälfte der Kosten fördert.

Bereits in den vergangenen beiden Jahren musste immer wieder investiert werden, damit das Museum geöffnet bleiben kann: 2011 musste die Notbeleuchtung erneuert werden, nachdem sie bei Umbauarbeiten zerstört wurde. Zudem wurde ein zusätzlicher Bürotrakt und die Cafeteria ausgebaut. Gesamtkosten: knapp 240.000 Euro. Im vergangenen Jahr drohten denkmalgeschützte Deckenplatten herunterzupurzeln, das IMD musste 124.000 Euro investieren.

Die Sanierung soll sich über einen Zeitraum von vier Jahren ziehen. Die Bauabschnitte im Einzelnen: 2013 wird zuerst der Lehmbruck-Flügel für 1,3 Millionen Euro saniert. Das Flachdach ist undicht, das Holztragwerk morsch, die Platten sind asbesthaltig, Regenfallrohre sind durchgerostet. Wie das komplette Dach wird auch die beschädigte Haupteingangstreppe erneuert. Auch Brandschutz-Mängel müssen dringend behoben werden: Feuerfeste Türen, neue Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und Abschottungen eingebaut.

2014 wird auch das Flachdach der Ausstellungshalle erneuert. Die demontierte Lichtdecke wird denkmalgerecht erneuert, ebenso die gesamte Klimaanlage und die WC-Räume. Kosten: 1,4 Mio Euro.

2015 ist der Anbau an der Reihe. Der Rest der Lichtkuppeln des Daches wird entfernt, auch hier werden die Lüftungsanlage und die WC-Räume für insgesamt 820.000 Euro modernisiert.

2016 sollen die Beschichtungen der Außenwände am Lehmbruck-Flügel und der Ausstellungshalle entfernt und der Stahlbeton instand gesetzt werden. Die 450.000 Euro teuren Arbeiten sollen im Herbst 2016 abgeschlossen sein.