Duisburg. . Das neue Nichtraucherschutzgesetz wirkt sich auch auf Shisha-Bars aus. Die orientalische Wasserpfeifen dürfen drinnen nicht mehr geraucht werden. Das am 1. Mai in Kraft getretene Gesetz verbietet es. Deshalb muss in Duisburg das Lokal Yakamoz schließen. Das Carizma stellt sich dagegen neu auf.

Das Nichtraucherschutzgesetz wirkt sich nicht allein auf Eckkneipen und Restaurants in Duisburg aus. Auch die in letzten Jahren immer beliebter gewordenen Shisha-Bars, in denen orientalische Wasserpfeifen angeboten werden, sind davon betroffen. Während ein Bar-Betreiber künftig umsattelt, gibt ein anderer seinen Laden auf.

Als Mustafa Gültekin (45) vor rund zwei Jahren das Lokal Yakamoz übernahm, da rechnete er noch nicht mit dem Ende seines bis dato erfolgreichen Geschäftsmodells. Rauchen, das war lange Zeit gang und gäbe an der Hohe Straße 6. Zigaretten natürlich – aber vor allem die würzigen Tabakmischungen in der Wasserpfeife waren das Salz in der Suppe der gemütlichen Bar. „Das Gesetz finde ich schlimm“, sagt der zweifache Familienvater.

Gäste bleiben bereits fern

Ein wenig abseits vom Trubel an der Königsstraße gelegen, hat das Yakamoz für Raucher draußen nur wenig Platz. „Dort könnte ich höchstens zwei bis drei Shishas anbieten“, erklärt der Gastronom. Das lohnt sich nicht. Nur auf einen Getränkeausschank zu setzen, das schätzt der 45-Jährige ebenso wenig erfolgversprechend ein. „Schon jetzt bleiben manche Gäste weg“, meint der Duisburger. Sie sagten, sie müssten sich schon umstellen.

Über weniger Zulauf können sich Atlan (24) und Adlan Öz in ihrer Shisha- und Cocktailbar Carizma noch nicht beschweren. Auch wenn es ihnen nicht schmeckt, dass das orientalische Rauchvergnügen in der guten Stube künftig verboten ist, will Öz weiter am Shisha-Angebot festhalten. Gleichwohl ändern die Gastronomen zum Stichtag 1. Mai das Konzept. Shishas werden im Carizma zum Saisongeschäft für wärmere Jahreszeiten. „Die Wasserpfeife wird künftig nur noch eine kleinere Rolle bei uns spielen“, sagt Atlan Öz. Er setzt künftig auf ein amerikanisches Speisenangebot, um dies zu kompensieren.

Draußen mehr Platz für die Gäste

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Dennoch hat der Gastronom für Wasserpfeifenraucher in sein Geschäft investiert. „Wir haben unseren Außenbereich vergrößert“, sagt er. Auch für die Wintermonate rüstet sich der Bar-Besitzer. Mit einer Markise und Heizstrahlern will er es Shisha-Rauchern zu kälteren Jahreszeiten vor der Tür gemütlich machen. Nichtsdestotrotz rechnet der Duisburger mit einem deutlichen Rückgang der Wasserpfeifenkultur.

Im Yakamoz naht in Kürze das gänzliche Ende. Ob ihn sein Vermieter aus dem Vertrag lässt, das wusste Mustafa Gültekin bis vor kurzem noch nicht. Dennoch macht er wohl nicht weiter. „In ein paar Wochen mache ich dicht“, sagt er. Längst hat er in seinem ursprünglichen Beruf wieder Fuß gefasst. Er arbeitet nun als Brandschadensanierer.