Duisburg. . Die sensiblen “Leuchtkränze“ im Duisburger Landschaftspark Nord werden erneuert. Im Zuge des zweiten Bauabschnitts der derzeit laufenden Austauscharbeiten werden die alten “Heiligenscheine“ durch neue LED-Technik ersetzt. Dabei ist vor allem die Farbfindung eine besondere Herausforderung.
Die „Heiligenscheine“ der drei Kamine im Landschaftspark Nord sind stets extremsten Bedingungen ausgesetzt. Dort oben, in 79 Metern Höhe, greifen Wind, Kälte, Hitze und Regen hartnäckig die bisher so sensiblen Leuchtkränze an. Mit sichtbaren Folgen: Sie gehen kaputt. Ständig. Ein Austausch ist ebenso kompliziert wie kostenträchtig. Deshalb herrscht derzeit fast nur noch Dunkelheit, wo es doch eigentlich in schönsten Farben strahlen sollte. Das wird sich schon bald nachhaltig ändern.
Denn zum zweiten Bauabschnitt der derzeit laufenden Austauscharbeiten (betagte Neonröhren gegen moderne LED-Technik) zählen auch die drei Ringe. Die Neufassung des grünen Exemplars stieß nach einem Test im Vorjahr bereits auf Zustimmung. Nun wurden entworfene Muster des blauen und des roten Rings auf ihre Tauglichkeit überprüft. Vor Ort. Gemeinsam installiert an einem (!) Kamin. Somit bot sich allen Landschaftspark-Besuchern am Dienstagabend ein niemals wiederkehrender Anblick.
Pflegeleichter und kostengünstiger
Ralf Winkels spricht gern in Bildern: „Wir fahren im Augenblick eine alte, ausgebeulte Karre, die auf Vordermann gebracht werden muss“, sagt der Geschäftsführer des Landschaftsparks mit Blick auf die Lichtinstallation. Doch statt ständig weiter Geld in eine marode Alt-Technik zu stecken, mache eine Neuinvestition deutlich mehr Sinn. Denn LED ist im Vergleich zum Vorläufer pflegeleichter, wartungsfreundlicher, energiesparender und somit auch preisgünstiger. „LED hält etwa 50.000 Stunden, ohne, dass etwas von der Lichtmenge verloren geht“, erklärt Egbert Bodmann, der technische Leiter des Landschaftsparks.
Landschaftspark bei Nacht
Zwar wünschen sich alle Beteiligten, dass schon im Sommer dieser Teil des Austauschs geschafft ist. „Realistisches Ziel ist aber der Herbst“, gibt Winkels zu. Danach folgt direkt im Anschluss der dritte Bauabschnitt, zu dem auch Hochofen 5 mit der Aussichtsplattform gehört. Anvisierter Abschluss des Gesamtprojektes ist Herbst 2014. Bis dahin wird eine Millionensumme investiert sein. „Das Geld dafür ist da“, bestätigt Winkels.
Keine Leuchten aus dem Katalog
Nachbesserungen müssen laut Winkels bei einigen LED-Installationen des ersten Bauabschnitts vorgenommen werden. „Da sind wir an einigen Stellen nicht zufrieden.“ Wichtige Tipps erhielt er dabei von Lichtplaner Walter Bamberger aus dem bayrischen Pfünz. Er legt auch die Anforderungen fest, nach denen später der ausgewählte Hersteller die LED-Technik bauen muss. Mit Blick auf die nun getesteten Musterringe der „Heiligenscheine“ stellte Bamberger fest, dass der blaue sehr nah am bisherigen Farbton sei. Das geeignete Rot, das den Original-Ton von Lichtkünstler Jonathan Park in würdiger Weise wiedergibt und zitiert, sei hingegen deutlich schwieriger zu komponieren. „Wir reden hier nicht über Leuchten aus dem Katalog. Die Ringe sind alle Maßanfertigungen“, sagt Winkels.
Auch die drei kleineren Schwadenkamine und der markante Verladekran, der im Volksmund nur „Krokodil“ heißt, sind derzeit komplett ohne Licht. Auch dafür wurde mit dem Lichtdesigner eine Probebeleuchtung ausgewählt. „Es sieht derzeit bei uns lichttechnisch alles nicht so schön wie sonst aus“, gibt Winkels offen zu. „Die Botschaft lautet: Wir arbeiten dran!“