Duisburg. .

Ein Zeichen gegen Rassismus setzen – das haben sie sich fest vorgenommen. Jedes Jahr haben die Azubis der Deutschen Bahn die Möglichkeit, sich im Rahmen des Projekts „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“ zu engagieren. Kreativität und Professionalität sind dabei gefragt, denn am Ende werden die eingereichten Projekte in Berlin von einer Jury bewertet.

Die Teilnahme ist freiwillig, doch für die acht jungen Duisburger war schnell klar, dass sie Teil dieser Aktion sein wollen: „Wir wollen etwas bewirken und Rassismus in seine Schranken weisen“, sagt Kevin Smolny, einer der Azubis der DB Schenker.

Nach einigem Überlegen hat sich die bunt gemischte Gruppe für das Drehen eines Kurzfilms entschieden: „Das kommt am Besten an und bleibt am längsten im Kopf“, erklärt Jan Neuschl.

Rollen selbst übernommen

Zunächst musste ein Drehbuch her. Schnell waren sich die Azubis über den Inhalt der Geschichte einig, jeder hat eigene Ideen eingebracht und so war das Drehbuch nach wenigen Tagen druckreif. Die Story: Ein Mädchen marokkanischer Herkunft wird von ihren Mitschülern gemobbt, so dass sie sich letztendlich zu einem Freitod entschließt. Zu ihrem Glück erkennen die Täter in allerletzter Sekunde, dass sie mit ihren Hänseleien über die Stränge geschlagen sind und halten ihre Mitschülerin vom Selbstmord ab.

Die Filmcharaktere werden ebenfalls von den acht Azubis gespielt. „Uns war es daher wichtig, dass wir verschiedene Nationalitäten in unserer Gruppe haben, damit der Film auch authentisch wirkt“, erzählt Ahlam Aoutou. Die 16-Jährige stammt selbst aus Marokko und spielt das schikanierte Mädchen. Auch sie ist schon oft mit Rassismus in Kontakt gekommen, hat diesen jedoch zum Glück nicht am eigenen Leib erfahren müssen: „Ich habe schon mehrmals gesehen, wie andere ausgegrenzt und beschimpft wurden“.

Jury entscheidet im September

Als kleines i-Tüpfelchen haben die Azubis Prominente in ihr Projekt eingebaut. Stars wie Frank Buschmann oder die Fußballspieler des 1. FC Köln Timo Horn und Anthony Ujah wollen die Idee unterstützen und sprechen am Ende des Films den Slogan „Rassismus? Ohne mich!“ in die Kamera. „Kurz bevor wir die Prominenten getroffen haben, waren wir echt aufgeregt, aber die waren alle locker drauf“, so Hakan Yücel.

Alle acht Gruppenmitglieder rechnen sich gute Chancen aus und sind optimistisch, was die Jury-Wertung in Berlin im September angeht. Die sieben besten Projekte werden auf der DB Internetseite veröffentlicht und wer weiß, vielleicht wird dann auch der Kurzfilm der acht Duisburger eine weitere Stimme gegen den alltäglichen Rassismus bilden.