Duisburg. .

Das Duisburger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage ruft zur Demonstration gegen den „rechten Wanderzirkus in Sachen Ausländerfeindlichkeit“ von „pro NRW“ am Dienstag in Rheinhausen auf. Unter dem Motto „Wir sind Duisburg“ soll den „politischen Brandstiftern, Provokateuren und Brunnenvergiftern“ – so der Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff (SPD) – gezeigt werden, dass man sie in Duisburg nicht haben will.

Wie berichtet, wollte „pro NRW“ direkt vor dem von vielen Roma bewohnten Haus In den Peschen in Bergheim demonstrieren. „Durch die Anmeldung der Gegendemonstration wurde erreicht, dass direkt vor dem Haus selbst keine Demonstration stattfinden wird“, so Rainer Bischoff.

Schülerin nimmt ganzen Mut zusammen

Unter der Moderation der DGB-Vorsitzenden Angelika Wagner in Vertretung des erkrankten Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, Armin Schneider, werden Oberbürgermeister Sören Link, die diesjährige Trägerin des Preises für Toleranz und Zivilcourage, Helga Maria Poll (CDU), Pfarrer Heiner Augustin sowie zwei Schüler der Alfred-Hitz-Schule sprechen. „Eine Schülerin ist 14 Jahre alt und wohnt selbst in dem Haus“, so Rainer Bischoff. Sie wolle ihren ganzen Mut zusammennehmen und vor den Teilnehmern sprechen.

Ein breites Bündnis

Die Kundgebung beginnt Dienstag um 11 Uhr Ecke Krefelder und Schwarzenberger Straße in Rheinhausen.

Die „ Aktionsgemeinschaft für Toleranz und Zivilcourage in Duisburg“ wurde 2001 gegründet.

Das Bündnis wird von einer breiten gesellschaftlichen Schicht getragen, zu den Mitgliedern gehören u.a. DGB und IHK, die Kirchen, alle großen Parteien in Duisburg, die Polizeipräsidentin und die Schulformsprecher.

Wie Pfarrer Augustin berichtet, hat sich die Lage In den Peschen nach Einrichtung des „Runden Tisches Rheinhausen“, an dem ein Kreis von 40 Akteuren vom engagierten Bürger bis zum Ordnungsamt teilnehmen, wieder etwas beruhigt. Verbessert habe sich die Sauberkeit rund um die Häuser. Leider könnten aber immer noch nicht alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen beschult werden, wie Pfarrer Augustin sagte. Für 150 seien keine Plätze da.

Den im Haus selbst kursierenden Gerüchten über vermeintlich drohende Gewalt und dem Misstrauen setzt das Bündnis mit zwei benachbarten Schulen und weiteren Akteuren das Projekt „Meine Stadt – Deine Stadt !?“ entgegen. Nach der Kundgebung sollen sich Rheinhauser Schüler und bulgarische und rumänische Kinder und Jugendliche begegnen.