Duisburg. Der Winter hat seine Spure hinterlassen. Auf den Straßen in Duisburg zählten die Wirtschaftsbetriebe 3568 Frostschäden. Knapp die Hälfte der Schäden hat die Stadt bereits ausgebessert. Für den Rest reicht das Geld vorne und hinten nicht.
Der Winter hat sich verabschiedet, hinterlässt aber auf den Duisburger Straßen deutliche Spuren: Vom 1. November bis Montag haben die Wirtschaftsbetriebe 3568 Frostschäden auf den Straßen registriert, wie die Stadt auf NRZ-Nachfrage mitteilt. Die Schlaglöcher sind ein alltägliches Ärgernis, sie verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet, besonders betroffene Bereiche gebe es nicht.
Immerhin: 1801 Schäden haben die damit beauftragten Wirtschaftsbetriebe bereits ausgebessert, 1767 Stellen noch offen. Und längst hat sich gezeigt: Das dafür eingeplante Geld reicht diesmal hinten und vorne nicht. Rund 3,5 Millionen Euro sind für die Straßenunterhaltung im Haushalt vorgesehen. Darin enthalten sämtliche Aufwendungen zur Instandhaltung der Straßen, auch die Kosten für die Straßenkontrolleure.
Frostschäden werden zum Politikum
Jetzt will die Stadt einmalig weitere 2,5 Millionen Euro bereit stellen, um die Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen. Das nötige Geld soll aus der umstrittenen Erhöhung der Grundsteuer fließen, die in diesem Jahr zusätzlich 16 Millionen Euro in die Stadtkasse spült. Die Schlaglöcher sind kürzlich sogar zum Politikum geworden. Als die CDU die Steuererhöhung kritisierte, schoss OB Sören Link zurück und sieht die CDU für die Straßenschäden mitverantwortlich: Schlaglöcher seien vor seiner Amtszeit „Jahr um Jahr nur notdürftig geflickt“ worden, um sie „im nächsten Jahrs aufs Neue provisorisch zu behandeln“.
Sanierung bis 20 Meter Länge
Jetzt will es die Stadt nicht mehr nur beim provisorischen Ausbessern belassen. Doch wie weit kommt man überhaupt mit den zusätzlichen 2,5 Millionen Euro? „Grundsätzlich werden alle Schäden, die die Sicherheit gefährden, behoben“, betont Stadtsprecher Peter Hilbrands. „Aber die Qualität der Schadensbeseitigung kann durch die zusätzlichen Mittel deutlich verbessert werden.“ Nicht nur einzelne Löcher, sondern auch längere, zusammenhängende Abschnitte sollen jetzt saniert werden. Die Stadt rechnet mit rund 100 Fahrbahnabschnitten, die auf einer Länge bis 20 Meter saniert werden können. Zusätzlich könnten rund 1000 Platten- und Pflasterbeläge in kleinen Flächen und Ausbrüche in bituminösen Belägen in kleinen Flächen instand gesetzt werden.
Wie lange es dauern wird, bis sämtliche Schäden abgearbeitet sind, vermag niemand zu prognostizieren, ebenso wenig die Gesamtkosten. „Die Ursachen von Schäden an Straßen können sehr vielfältig sein, die Beseitigung von Schlaglöchern erfolgt durchgehend das ganze Jahr“, sagt Hilbrands. Die Abarbeitung der Schäden erfolge nach Eingang der Meldung, allerdings hätten Gefahrenstellen sowie Bürgermeldungen Priorität.
Nicht ausschließen lässt sich, dass Autofahrer bei besonders gravierenden Schäden auf einigen Straßen mit einer temporären Herabsenkung der Geschwindigkeit rechnen müssen. Zur Gefahrenabwehr und um weitere Schäden an der Straße zu verhindern, könne die Stadt laut §45 der Straßenverkehrsordnung eine Temporeduzierung anordnen, so Hilbrands: „Davon wird in gravierenden Fällen Gebrauch gemacht.“