Duisburg.

Die Telefone standen kaum still. Und die Experten des Klinikums nahmen sich Zeit, die Fragen der Anrufer bei unserer Telefonaktion zum Thema Darmkrebs ausführlich zu beantworten. Hier einige Beispiele.

Ein Mann (69) hat 2009 eine Darmspiegelung machen lassen – mit unauffälligem Ergebnis. Nun leidet er seit zwei Wochen an starker Verstopfung und macht sich Sorgen.

Dr. Mark Lienert, Facharzt für Chirurgie, (spezielle) Viszeralchirurgie und Proktologie, rät in solchen Fällen, eine Darmspiegelung zu wiederholen. Diese sei bei Symptomen wie veränderten Stuhlgewohnheiten unabhängig vom Alter immer zu empfehlen. Grundsätzlich sollten sich Frauen und Männer ab 55 Jahren, so Lienert, einer Darmspiegelung unterziehen. Die Untersuchung werde ab diesem Alter von den Krankenkassen übernommen

Eine Frau (66) hat Angst vor einer Darmspiegelung.

Dr. Barbara Strey ist Ärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie, und klärt auf. „Der Patient kommt mit einer Überweisung vom Hausarzt zunächst zu einem Vorbereitungsgespräch zu uns. Ihm wird dabei auch Blut abgenommen, viel wichtiger ist es aber, ihm die Angst zu nehmen.“

Der Patient muss einen Tag und am Morgen vor einer Darmspiegelung jeweils einen Liter einer Lösung trinken, die nicht so lecker schmeckt, aber zum Beispiel problemlos mit Apfelsaft gemischt werden kann, so Strey. „In der Klinik bekommt der Patient ein Schlafmittel gespritzt, so dass er von der Darmspiegelung nichts mitbekommt. Der Patient hat in der Regel auch danach keine Schmerzen.“

Nach 10 bis 15 Minuten sei die Untersuchung beendet. Länger dauere es nur, wenn noch Polypen abgetragen werden müssen. „Polypen können Vorstufen von Darmkrebs sein“, so Strey. „Der Patient bekommt auf jeden Fall immer direkt nach der Darmspiegelung eine Rückmeldung.“

Eine Frau (59) leidet unter hellroten Blutungen aus dem After und hat nun Angst vor Darmkrebs.

Lienert: „Hellrote Blutungen sind sehr häufig ein Anzeichen für Hämorrhoiden. Ein Proktologe kann den Analkanal mit einem Röhrchen gezielt danach untersuchen.“

Ein Mann (70) hatte Prostatakrebs und leidet nun unter Problemen beim Stuhlgang. Eine Darmspiegelung hat er noch nie machen lassen.

Lienert: „Ich habe ihm dringend zu einer Darmspiegelung geraten. Weil er bereits einen Krebs hatte, ist die Gefahr höher, auch an Darmkrebs zu erkranken. Die genetischen Reparaturmechanismen sind schwächer.“