Duisburg. Das Parteiordnungsverfahren gegen den bündnisgrünen Ratsfraktionssprecher Dieter Kantel soll eingestellt werden. Das beantragt der Ortsverein Mitte der Grünen für die Mitgliederversammlung am Mittwoch.
Die Grünen in Duisburg beschäftigen sich weiter mit sich selbst. Am Mittwoch könnte es bei der Mitgliederversammlung des Kreisverbands in der Alten Feuerwache in Hochfeld zu einer neuen Eskalationsstufe kommen: Dann entscheidet die Grüne Basis über das Parteiordnungsverfahren gegen Ratsherr Dieter Kantel.
Kantels Ortsverein Mitte – hier haben die Realos die Mehrheit - will bei der MV einen Gegenantrag, der am Samstag beschlossen wurde, einbringen. Darin bittet er den Kreisvorstand, das Verfahren zurückzuziehen und „die Angelegenheit noch einmal zu überdenken“. Begründung: „Angesichts zweier bevorstehender wichtiger Wahlen mit der Bundestagswahl 2013 und der Kommunalwahl 2014 haben die Grünen Wichtigeres zu tun, als sich weiterhin intern zu streiten und einzelne Mitglieder mit Parteiordnungsverfahren zu überziehen.“
Ein Ende der Streitigkeiten
Die internen Streitereien und persönlichen Angriffe untereinander wirkten demotivierend für viele Mitglieder in Partei und Fraktion. „Viele haben keine Lust mehr, zu unseren Sitzungen zu kommen und sich für die Umsetzung grüner politischer Ziele zu engagieren. Dies ist sehr schade und bedauerlich.“, so der Ortsverein. Daher sollten die internen Streitigkeiten aufhören und schon gar nicht öffentlich auf Mitgliederversammlungen ausgetragen werden.
Peter Greulich, früherer Umweltdezernent und jetzt Vorstand bei den Wirtschaftsbetrieben, zog bei der Mitgliederversammlung im Finkenkrug eine positive Bilanz von mehr als 12 Jahren als grüner Beigeordneter. An seiner Verabschiedung nahm auch OB Sören Link (SPD) teil. Auch wenn nicht alle Bau- und Umweltprojekte wie die Mercator-Insel in Ruhrort hätten realisiert werden können, so Greulich, stehe Duisburg beim Umwelt- und Naturschutz heute klar besser da als Mitte der 90er Jahre.