Duisburg.

Der bündnisgrüne Stadtdirektor Peter Greulich wird aller Voraussicht nach am kommenden Dienstag auf einer Sondersitzung des Verwaltungsrates der Wirtschaftsbetriebe WBD zum zweiten Vorstand der Stadttochter gewählt.

Unterdessen geht der Streit bei den Grünen weiter: Der Parteivorstand distanziert sich davon, dass vier Ratsmitglieder der Grünen am Montag im Rat dafür gestimmt hatten. Das sei „schlechter Stil“.

Am 2. Oktober tagt der Verwaltungsrat der WBD. Auf der Tagesordnung steht die Wahl Greulichs und auch die Benennung des dritten Vorstandes. Das soll bekanntlich der bisherige SPD-Fraktionsgeschäftsführer Uwe Linsen sein, der zugleich Chef der Beschäftigungsgesellschaft GfB werden soll, die nach dem Ratsbeschluss von Montag unter das Dach der WBD kommt.

Unterdessen ist der Zorn der Partei auf Fraktionssprecher Dieter Kantel und drei weitere Ratsvertreter nicht verraucht. Sie hatten im Rat die umstrittene Chefposten-Verteilung mitgetragen, obwohl Partei wie Gesamtfraktionen zuvor beschlossen und ausdrücklich gefordert hatten, den Ratsvorlagen zunächst nicht zuzustimmen. Dagegen lobt die grüne Parteispitze ausdrücklich Ratsfrau Claudia Leiße für ihr Nein.

Laut Grünen-Vorstand hatte sich Rot-Rot-Grün bei einem Krisen-Spitzentreffen am Wochenende zwar darauf geeinigt, dass die GfB umgehend in die WBD eingegliedert wird, um eine mögliche Insolvenz abzuwenden, doch die Grünen waren bei ihrem Nein zu den zusätzlichen Chefposten geblieben. Das hatten SPD und Linke akzeptiert.

Frage der Altersvorsorge-Regelung

Greulich, dessen Wahlzeit bis 2016 läuft, wird mit dem Wechsel zu den WBD nicht mehr Beamter, sondern Angestellter sein. Die Summe, die die Stadt dafür für seine Altersversorgung als Nachversicherung aufbringen müsse, sei nur ein „Bruchteil“ seiner Pensionsansprüche, betonte Greulich.

Die Stadt werde nicht zusätzlich finanziell belastet. „Die Regelung der Altersvorsorge ist Sache der Stadt“, heißt es bei den WBD dazu. Die Frage der Kosten für die Altersvorsorge ist aufgekommen, weil zum Wechsel des damaligen Beigeordneten Bildau zu Duisburg Marketing Nachzahlungen-Belastungen für Versorgungszusagen bei der DMG in Millionenhöhe im Raum standen.