Duisburg. . Wegen des Rauswurfs einer Studentin aus einer Linie der DVG bleiben viele Unklarheiten zurück. Weil sie einen ausgetrunkenen Kaffeebecher in der Hand hielt, musste sie die Stadtbahn vorzeitig verlassen. Der Verkehrsbetrieb kann die Schilderungen des Fahrgasts nicht nachvollziehen.
Im Fall der aus der Straßenbahnlinie 901 rausgeworfenen Studentin bleibt einiges unklar. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat nach einer Recherche innerhalb des eigenen Betriebs keine Anzeichen für diesen Vorfall aus der vergangenen Woche ausfindig gemacht.
Gleichwohl fand die DVG heraus, dass am selben Tag eine junge Bahnfahrerin dazu aufgefordert werden musste, die Bahn zu verlassen. Diese Person wurde an der Haltestelle König-Heinrich-Platz gebeten auszusteigen. „Die Linie 901 endet ausnahmsweise um 8.47 Uhr an dieser Haltestelle“, erklärt DVG Pressesprecher Helmut Schoofs.
Der Fahrer gehe anschließend durch die Waggons, um Fahrgäste darauf hinzuweisen, dass hier Endstation sei. In dem von der DVG beschriebenen Fall trug die junge Frau Ohrstöpsel und hörte Musik. Die Kommunikation zwischen ihr und dem Fahrer muss sich nonverbal abgespielt haben. Laut Schoofs gebe es keine Anzeichen dafür, dass sich dieser Mitarbeiter nicht korrekt verhalten habe.
Studentin weist Darstellung der DVG zurück
Ob es sich um den selben Vorfall aus einer anderen Sichtweise handelt? Letztlich bleiben Ungereimtheiten. Laut Christina Fuß ereignete sich der Rauswurf aus der DVG-Bahn mehr als eine Stunde später, um 9.54 Uhr. Mit weiteren Fahrgästen sei Bahn schließlich ohne sie in Richtung Obermarxloh weitergefahren. Auch zu den Ohrstöpseln entgegnet die künftige Grundschullehrerin: „Zwar besitze ich einen iPod, doch den hatte ich an diesem Tag gar nicht dabei.“ Außerdem fehlt in dem von der DVG geschilderten Vorfall der Kaffeebecher, der laut Fuß letztlich der Grund für den Rauswurf in die Kälte war.
Die junge Frau hatte, wie berichtet, in der vergangenen Woche ein ausgetrunkenes Pappgefäß in ihren Händen gehalten. Deswegen hatte ihren Angaben zufolge der Fahrer sie dazu aufgefordert, die 901 zu verlassen. Dabei soll sich der DVG-Mitarbeiter im Ton vergriffen haben. Christina Fuß war davon überrascht und tief betroffen.