Duisburg. . In Duisburg hat ein U-Bahnfahrer eine Studentin wegen eines Kaffeebechers aus der Bahn geworfen. Zwar sagte sie dem Fahrer noch, der Becher sei längst leer, doch der DVG-Mitarbeiter blieb hart. Die Studentin musste zurück in die Kälte und auf die nächste Bahn warten.
Sich durch den Verkehr zu schlagen, um zur Arbeitsstelle zu gelangen, fällt aufgrund des Wintereinbruchs derzeit schon häufig schwer genug. Doch sitzt Mann oder Frau in der Bahn, ist man keineswegs auf der sicheren Seite, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Das erlebte jetzt eine 22-jährige Studentin aus Duisburg. Weil sie einen Kaffeebecher in der Hand hielt, schmiss sie ein Fahrer der DVG kurzerhand aus der Bahn.
Christina Fuß ist auch nach dem Vorfall noch sauer und enttäuscht. Noch nie zuvor wurde sie dazu aufgefordert, einen Zug, Bus oder eine Bahn zu verlassen. Doch am Mittwochmorgen endete ihre Reise – sie wollte nach Wuppertal zur Universität – schon eine Haltestelle nach dem Hauptbahnhof am König-Heinrich-Platz. Weil die Züge der Deutschen Bahn ausfielen, entschloss sie sich spontan dazu, auf die Straßenbahn 901 umzusteigen, um wenigstens irgendwie vom Fleck zu kommen.
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Doch kurz nach dem Einsteigen passierte das, womit die angehende Grundschullehrerin nicht gerechnet hatte. Laut ihrer Schilderung sei der Fahrer an der nächsten Haltestelle von seiner Kabine zu ihr herübergekommen. „Können Sie nicht lesen?“, soll er zur künftigen Deutsch-Lehrerin gesagt haben. Damit war der Hinweis gemeint, wonach der Verzehr von Speisen und Getränken in Bus und Bahn nicht gestattet ist.
Fahrer ließ nicht mit sich reden
Tatsächlich hielt die 22-Jährige noch einen Kaffeebecher in ihren Händen. „Aber der ist doch leer“, entgegnete die Studentin. In der Eile hatte sie ihn an der Haltestelle nicht mehr in einen Papierkorb werfen können. „Auf den Boden der Bahn wollte ich ihn auch nicht abstellen“, beteuert die Duisburgerin.
Doch der Fahrer ließ sich von den Einwänden offenbar nicht überzeugen und sprach laut Fuß in einem zunehmend ungehaltenen Ton mit ihr. „Er verweigerte mir die Weiterfahrt“, sagt Christina Fuß und ergänzt: „Danach durfte ich in der Kälte auf die nächste Bahn warten.“
Bestraft für Rücksicht auf die Umwelt
Generell hat die Studentin nichts gegen das Verzehrverbot einzuwenden. Doch ihr geht es um die Verhältnismäßigkeit und: „Der Fahrer hat schon beim Einsteigen gesehen, dass ich den Becher in den Händen hielt.“ Sie empfindet sein Verhalten als verantwortungslos und beschwerte sich bei der Verkehrsgesellschaft.
Die DVG kann zurzeit keine Angaben zum Vorfall machen und überprüft die Angelegenheit. Egal, was die Folge sein wird: Christina Fuß findet das gezeigte Verhalten des Fahrers ungerecht. „Weil ich nicht die Umwelt verschmutzen wollte, bin ich bestraft worden!“