Duisburg. . Im Falle eines Wahlsieges will die SPD eine Mietpreisbremse einführen. Positive Auswirkungen solcher Pläne auf Duisburg sieht man weder beim Mieterschutzbund noch bei Haus und Grund, der Interessengemeinschaft der Hauseigentümer.

Nachdem es in den letzten Wochen bei der SPD verstärkt um Peer Steinbrücks Verdienstmöglichkeiten als Bundeskanzler ging, steigt die Partei nun mit einem anderen Thema in den Wahlkampf ein, bei dem es aber auch um Geld geht: Im Falle eines Wahlsieges soll eine Mietpreisbremse eingeführt werden.

„Bei Neuvermietungen darf die Miete um nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Bei Bestandsmieten wollen wir Mieterhöhungen auf maximal 15 Prozent in vier Jahren begrenzen“, heißt es im Papier mit dem Titel „Bezahlbares Wohnen in der Sozialen Stadt“. Positive Auswirkungen solcher Pläne auf Duisburg sieht man weder beim Mieterschutzbund noch bei Haus und Grund, der Interessengemeinschaft der Hauseigentümer.

Man muss einen Mittelweg finden

„In Duisburg haben wir einen entspannten Wohnungsmarkt“, betont Peter Heß, Geschäftsführer des Mieterschutzbunds. „Partielle Wohnungsnot für die schwächeren der Gesellschaft“ herrsche aber durchaus. „Was wir hier brauchen, das ist eine Wiederaufnahme des Wohnungsbaus für Bevölkerungsgruppen, die auf dem normalen Wohnungsmarkt schlecht wegkommen, also zum Beispiel Hartz-IV-taugliche Wohnungen.“

Zwischen Traumwohnungen zu höchsten Preisen und günstigen, die aber heruntergekommen seien, müsse man einen Mittelweg finden. „Duisburg hat nicht das Problem der überbordenden Mieten, sondern das Problem, wo Menschen trotz Leerstand Probleme haben, vernünftige Wohnungen zu finden.“

Duisburg im Vergleich an 48. Stelle

„Im Vergleich mit anderen deutschen Städten liegen in Duisburg die Mietpreise an 48. Stelle“, sagt Georg Jachmich von Haus und Grund. „Wir haben so niedrige Mietpreise, dass Investoren abgeschreckt werden“, da sie hier kaum Gewinn machen könnten.

Jachmich erklärt, dass 47 Prozent der Summe, die ein Mieter monatlich überweise, Betriebskosten seien. „Abfallgebühren, Preissteigerungen bei Versicherungen, Energiekosten“ – auf diese Posten solle man schauen.