Duisburg. . Für die 78 altersgerechten, barrierefreien Wohnungen in der Awo-Familienbildungsstätte Kranichhof gab es rund 300 Anfragen. Insgesamt investiert die Awo in das Projekt rund 12 Millionen Euro.

Draußen steht noch der Bauzaun, doch in der neuen Familienbildungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo) wird schon unterrichtet. Damit sind die Mitarbeiter und Kursteilnehmer die ersten Nutzer der neuen Anlage „Kranichhof“. Unten wird gelernt und in den oberen Etagen gewohnt. Für die 78 altersgerechten, barrierefreien Wohnungen gab es rund 300 Anfragen, die Nachfrage ist riesig. Insgesamt investiert die Awo in das Projekt Kranichhof rund 12 Millionen Euro.

Jung und Alt mögen es barrierefrei

„Wir hatten nebenan im Seniorenzentrum 16 Wohnungen und haben schon damals gewusst, dass sich immer mehr Leute für das Thema interessieren“, erklärt Wilma Katzinski, Geschäftsführerin der Gesellschaft "AwoCura", die die Pflegeeinrichtungen der Awo in Duisburg bündelt. Da insbesondere in Wanheimerort viele ältere Menschen wohnen, entschloss man sich, neben das Seniorenzentrum ein weiteres Haus zu bauen.

Und weil der Verband sich am Bundes-Projekt „Mehrgenerationenhaus“ beteiligt und den Dialog zwischen den Generationen fördern will, werden im Erdgeschoss vor allem Kurse für Eltern und Kinder angeboten. „Beide Gruppen haben ähnliche Bedürfnisse, von barrierefreien Zugängen profitieren zum Beispiel auch Mütter mit Kinderwagen“, zählt Wilma Katzinski auf. Auch gemeinsame Projekte seien mit den Bewohnern künftig denkbar.

Möglichkeiten für Sport

Alles riecht noch ein bisschen neu. Neben dem Eingang befindet sich der Parkplatz für Kinderwagen. Es ist ein separater Raum, in den schätzungsweise 40 Buggys passen. Vor allem bei Gruppen mit Kleinkindern gab’s sonst im Eingangsbereich manchmal „Parkprobleme“. „Die neuen Räume sind viel größer und heller. Das ist hier eine ganz andere Atmosphäre“, freut sich Dr. Petra Schimanski, Leiterin der Familienbildungsstätte.

Neben Zimmern, in denen Mutter-Kinder-Kurse stattfinden können und die schon mit Spielzeug für die Kleinen eingerichtet sind, gibt es auch erstmals einen kleinen Gymnastikraum. „Das ist ein unschätzbarer Vorteil. Wir bieten zwar auch noch Kurse an anderen Standorten an, aber städtische Sporthallen sind oft zu groß.“ Sogar an Umkleiden ist gedacht worden.

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Inhaltlich hat sich das Programm der Familienbildungsstätte nicht geändert. Der Schwerpunkt liegt bei den Kursen für Eltern und Kinder – die Themen orientieren sich am Alter der Jungen und Mädchen. „Die meisten Kunden sind mit uns umgezogen“, erklärt Petra Schimanski und sieht im neuen Standort durchaus einen Vorteil.

Einweihungsparty mit Senioren

„In der Stadtmitte gab es mit uns vier Familienbildungsstätten. Der neue Ort bietet uns die Möglichkeit, neue Interessenten für uns zu gewinnen. Gleichzeitig haben wir hier genug Parkplätze und sind gut angebunden.“ Im Juni, wenn alle Senioren eingezogen sind, soll es eine große Einweihungsparty geben.

Es sind zunächst einmal alle Wohnungen vergeben, aber laut Awo lohnt es sich für interessierte Senioren, sich trotzdem auf eine Warteliste setzen zu lassen. Die Erfahrung zeige, dass sich bei einigen Interessenten die Lebenspläne doch noch unerwartet ändern würden. Nachrücker kommen dann zum Zuge.