Duisburg. .
Der Warnstreik bei der Arbeiter-Wohlfahrt (AWo) beeinflusste am Dienstag der Leben der Bewohner in den Senioreneinrichtungen an der Karl-Jarres-Straße und am Innenhafen. Rund 70 Mitarbeiter hatten am Morgen die Arbeit niedergelegt, um sich an einer Streikkundgebung in Rheinberg zu beteiligen.
Betroffen waren in Duisburg nur diese beiden Einrichtungen, da sie in Trägerschaft der AWo-Seniorendienste Niederrhein stehen, die zum AWo-Arbeitgeberverband gehören, dem Vertragspartner in der aktuellen Tarifauseinandersetzung. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 21. und 22. Oktober angesetzt. Die Gewerkschaft Verdi fordert 6,5 % mehr Lohn und Gehalt für zwölf Monate, mindestens 200 Euro.
Mehr Geld für die Auszubildenen
Die Auszubildenden sollen 100 Euro mehr und eine Übernahmegarantie bekommen. Für Verdi-Mitglieder will die Gewerkschaft zusätzliche freie Tage aushandeln. Die Arbeitgeber hatten eine Angebot für 24 Monate vorgelegt: Nach drei Nullmonaten sollen die Beschäftigten ab Oktober zwei Prozent plus 120 Euro Einmalzahlung sowie ab 1.7.2013 und 1.1.2014 je 1,5 Prozent mehr bekommen. Für die Auszubildenden bieten sie ab Oktober 50 Euro und ein Jahr später weitere 40 Euro an.
Der Leiter der beiden Duisburger Einrichtungen, Wolfgang Paas, hofft, dass sich die Tarifparteien am Wochenende einigen: „Die Situation ist sehr ärgerlich. Es gibt nur eine Mindestbesetzung, so dass kein Bewohner in seiner Gesundheit gefährdet ist.“ Statt einer Auswahl zwischen zwei Essen gab es am Dienstag für alle nur einen Nudelauflauf, nachmittags weder Kaffee noch Kuchen.
„Auch die Verwaltung und der Hausmeistermeisterservice sind betroffen“, so Wolfgang Paas. Insgesamt streikten 70 bis 80 Mitarbeiter der Früh- und Mittagschicht sowie aus den tangierenden Bereichen. Mit dem Nachtdienst ab 21 Uhr sollte der Normalbetrieb wieder weitergehen. „Wir hoffen, dass es zu einer Einigung kommt. So weit sind die Tarifparteien ja nicht mehr auseinander“, sagte Paas.