Duisburg. .

111 Jahre nach ihrer Gründung soll die Schifferbörse wieder mit Leben gefüllt werden: als gemeinsame Plattform für alle, die in Duisburg und in der Region von und mit der Binnenschifffahrt leben.

Verein wurde gegründet

Ein entsprechender Verein wurde gegründet, und hinter den Namen der frischgebackenen Vorstandsmitglieder verraten die großen Namen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr, dass die Schifferbörse es ernst meint mit ihrer Zukunftsaufgabe: Die Großreederei Imperial ist ebenso dabei wie Thyssen-Krupp Steel, die Deutsche Transportgenossenschaft Binnenschifffahrt ebenso wie die Industrie- und Handelskammer, Vertreter süddeutscher Firmen ebenso wie niederländischer Institutionen.

Stimme der Branche

Vorsitzender des Vereins ist Schiffsausrüster Frank Wittig aus Kaßlerfeld, Geschäftsführer Ocke Hamann, Verkehrsexperte der IHK. „Die Stimme der Branche muss Gehör finden, ohne in Partikularinteressen zu zerfallen“, umreißt Wittig die Zielsetzung des neues Verbandes, sie sei „Lobby-Arbeit im positiven Sinne“.

Bei der Gründungsversammlung hatte Wittig vor etwa 80 Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik zum gemeinsamen Auftreten bei den wichtigen Themen der Schifffahrt aufgerufen, etwa wenn es um den absehbaren Fachkräftemangel, um Klimawandel und seine Auswirkungen, um Investitionsstaus oder die landseitige Erschließung von Hafenstandorten gehe.

"Potenzial für die Zukunft"

Investitionen fordert auch Hamann: „Die Binnenschifffahrt hat großen Nachholbedarf“, vor allem im Vergleich zu den Verkehrsträgern Schiene und Straße. Im Gegensatz zu diesen könne die Wasserstraße aber noch Wachstum aufnehmen: „Die Binnenschifffahrt hat Potenzial für die Zukunft.“

Duisburg soll zwar im Mittelpunkt der Aktivitäten des eingetragenen Vereins Schifferbörse sein, aber eine enge Beschränkung der Aktivitäten auf die Region rund um Europas Binnenhafen ist ausdrücklich nicht angepeilt. Der Rhein stürze schließlich nicht bei Emmerich in ein schwarzes Loch, war von Wittig zu diesem Thema zu hören. Er blicke durchaus auch rheinauf bis nach Frankreich oder in die Schweiz.

Sitz des Vereins ist die IHK

Sitz des Vereins Schifferbörse ist übrigens die IHK – und nicht die Schifferbörse in Ruhrort. Die ist längst ihrer einstigen Funktion entwachsen und dient in den letzten Jahren vor allem als gastronomisches Flaggschiff des Hafenstadtteils. Eigentümer des Gebäudes am Hafenmund ist die Sparkasse Duisburg. Bis 1979 war die Stadt Besitzer gewesen, danach bis 1998 ein privates Konsortium.