Duisburg. .

Die Zeit der prallvollen Tüten und der Einkaufshektik war vor Weihnachten, nach dem Fest ist gezieltes und entspanntes Shopping angesagt. Aber voll waren die Einkaufsstraßen gestern wie an besten Adventstagen.

Junge Mode, Unterhaltungselektronik, Bücher, Damenschuhe und Schmuck waren sichtbar gut nachgefragt am ersten Tag nach dem Weihnachten, die gern genommenen Brückentage bis Silvester sorgen zudem für Bummellaune. Einige Cafés in der Innenstadt waren am Nachmittag zumindest voll bis auf den letzten Platz.

Höhere Umtauschquote im Internethandel

Gutscheine und Geldgeschenke führten nach Einschätzung des Einzelhandelsverbandes einen Großteil der Kunden in die Läden, während der Umtausch von unerwünschten und unpassenden Weihnachtsgeschenken Jahr für Jahr in seiner Wirkung als Frequenzbringer der Einkaufsmeilen nachlässt.

„Es wird nicht mehr wahllos gekauft“, erklärt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, diese Tendenz der letzten Jahre. Die Einkäufe von heute seien deutlich besser geplant und bedacht. Zumindest im stationären Handel. Ganz andere, nämlich signifikant höhere Umtauschquote gebe es im Internethandel.

„Der Schneefall war das Signal“

Das Weihnachtsgeschäft 2012 hat den Duisburger Einzelhandel nicht gänzlich zufrieden gestellt. Bommann: „Wir liegen knapp unter Vorjahr.“ Fest-Bestseller seien Bücher, aber auch E-Books gewesen, zudem Unterhaltungselektronik, anspruchsvolles Spielzeug (auch für Erwachsene), Parfümerieartikel.

Und bedingt durch den vorübergehenden Wintereinbruch warme Kleidung. „Der Schneefall war das Signal“, so Bommann. Was die Konsumlaune weiter verbessert haben dürfte, seien die bereits reduzierten Preise für Winterkleidung gewesen.

Erneuerung der City hat sich rumgesprochen

Und die Preise würden wohl weiter fallen, kündigt der Einzelhandelsvertreter an. Also besser zocken auf steigende Rabatte und noch nicht einkaufen? „Eher nein“, warnt Bommann davor, mit dem Einlösen von Omas Gutschein oder Tantchens Geldgeschenk zu lange zu warten. Es werde jetzt zunehmend schwieriger, die gewünschte Ware weiterhin in allen Größen oder Farben zu finden.

Was gestern ganz erstaunlich war bei einer spontanen Umfrage der WAZ unter Kunden in der Innenstadt: Unter den vielen Passanten mit Tüten, Pommesschalen und Kaffeebechern waren außer Duisburgern viele Nachbarn aus Moers und dem übrigen Ruhrgebiet in der einstigen Montanstadt unterwegs. Die Erneuerung der City hat sich offenbar herumgesprochen und macht sich positiv bemerkbar – auch wenn der Weihnachtsmarkt schon wieder Geschichte ist.