Duisburg. Wer seinem Auto noch keine Winterreifen spendiert hat, sollte dies schnell tun: Der große Wintereinbruch ist da und bringt viel Schnee und Eis mit sich. Noch sollen die Autowerkstätten genug Winterreifensätze im Sortiment haben, aber dies kann sich schnell ändern.

Die Wetterfrösche quaken es voraus: Der erste große Wintereinbruch der Saison mit reichlich Eis und Schnee ist da. Das bedeutet: ein Verkehrs-Chaos auf den Straßen und vermutlich ein Massenandrang bei den hiesigen Reifenhändlern. Denn viele Autofahrer rüsten ihren Pkw traditionell erst auf Winterreifen um, wenn die ersten Flocken vom Himmel rieseln. Ein endlos langer Stau vor den Hebebühnen der Werkstätten ist meistens die zeitzehrende Quittung für alle Spätwechsler.

Terminengpässe beim Reifenwechsel gab es beim Fachbetrieb B & S Bauchmüller auf der Asterlager Straße in Hochemmerich bislang noch nicht. „Viele unserer Stammkunden haben bereits im Oktober auf Winterreifen umgerüstet“, erzählt Geschäftsführerin Vera Bauchmüller. Bisher seien noch alle gängige Reifengrößen erhältlich. Das kann sich aber schnell ändern, wenn die Blechlawine in ihrer Winterreifennot einmal ins Rollen kommt.

Der Preis ist wichtigstes Kaufkriterium

Auch Frank Risse, Geschäftsführer im GLS Reifencenter auf der Paul-Esch-Straße in Hochfeld, berichtet, dass „die Kunden uns bislang noch nicht die Bude eingerannt sind“. Traditionell sei für 80 Prozent der Spontankäufer allein der Preis der Winterreifen das Auswahlkriterium Nummer eins. „Die anderen 20 Prozent kommen mit einem Artikel aus der ADAC-Zeitung oder einem Verbrauchermagazin und ordern den Testsieger“, sagt Risse.

Einen regen Andrang hat es in den vergangenen Tagen hingegen schon bei Reifen- und Autoservice Franzke auf der Kopernikusstraße in Röttgersbach gegeben. „Als am Dienstagmittag der erste Schneeregen fiel, wurde es für uns direkt stressig“, erzählt Mitarbeiter Andre Franzke. In dem Betrieb sind 1500 Sätze Winterreifen von Stammkunden eingelagert, so Franzke. „Die meisten haben wir aber schon im Oktober und November gewechselt. Jetzt kommen nur noch die Spontankäufer.“

Reifenpreise zwischen 120 und über 1000 Euro

Die Preise für Winterreifen sind in den vergangenen Jahren permanent gestiegen. „Rohöl und Kautschuk als Reifen-Grundstoffe sind ständig teurer geworden“, nennt André Stawinski einen Auslöser. Der Werkstattleiter von Euromaster auf der Ruhrorter Straße in Kaßlerfeld betont aber, dass nicht jede Erhöhung des Preises im Händlereinkauf automatisch an den Endverbraucher weitergegeben worden sei.

Bei etwa 120 Euro beginnt derzeit der Kurs für einen Satz Winterreifen bei einem Kleinwagen. „Bei einem Komplettsatz für einen Sportwagen knackt man hingegen schnell die 1000-Euro-Grenze“, weiß Stawinski. Doch nicht nur die Preise hätten sich ständig erhöht, auch die Qualität der Winterreifen sei wesentlich besser geworden. Über 1000 Sätze von Stammkunden sind bei Euromaster eingelagert. „Wir nehmen dafür 58 Euro“, sagt Stawinski – nämlich 34 für die Aufbewahrung und 24 für den Radwechsel.