Stuttgart.. Im Winter, bei Eis und Schnee, wird das Auto besonders beansprucht. Im Vorteil ist dann, wer seinen Wagen rechtzeitig durchgecheckt und vorbereitet hat. Hier die wichtigsten Tipps und Tricks rund ums Eiskratzen, die Pflege, die Winterreifen und den richtigen Frostschutz.

Wenn die Tage kürzer und die Straßenverhältnisse schlechter werden, bricht für Autofahrer die heikelste Zeit des Jahres an. Wer sich und sein Auto gut auf den Winter vorbereitet, ist klar im Vorteil. Hier einige Tipps, die die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) bereithält.

Reifen

Seit zwei Jahren müssen Kraftfahrzeuge bei Glatteis, Schnee oder Reifglätte mit Winterreifen ausgerüstet sein. Laut GTÜ beeinträchtigen nicht nur Schnee und Eis die Fahrbahn, schon die niedrigen Temperaturen haben spürbare Auswirkungen auf die Fahrsicherheit. Der Grund: Die Gummimischung von Sommerreifen verhärte bei Kälte, die Haftung auf der Fahrbahn werde vermindert. Wenn der Winter dann richtig seine kalte Schulter zeigt, komme das ausgeprägte Profil der Winterreifen erst recht zur Geltung: auf schneebedeckter Fahrbahn verzahnt es besser als das der Sommerreifen. Ein Test habe gezeigt, dass ein Auto mit Sommerreifen auf verschneiter Straße nach 112 Metern zum Stehen kommt (bei Tempo 80), eines mit Winterreifen bereits nach 70 Metern. Fachleute empfehlen, die Profilstärke regelmäßig nachzumessen und spätestens bei 4 mm neue Reifen zu kaufen.

Ganzjahresreifen stellen laut GTÜ in einigen Fällen einen akzeptablen Kompromiss dar. Gerade für nicht allzu üppig motorisierte Fahrzeuge, die in flacheren Regionen unterwegs sind – wo also nicht oft mit Tiefschnee zu rechnen ist.

Schneeketten

Beim Kauf sollte der Autofahrer darauf achten, dass die Schneeketten mit der Reifen- und Felgengröße kombinierbar sind. Bei etlichen Breitreifen ist eine Kettenmontage gar nicht möglich. Tipp der GTÜ-Experten: „Üben Sie das Aufziehen in Ruhe zu Hause.“ Wichtig: Ketten immer auf die Antriebsräder montieren. Bei Allrad-Fahrzeugen hängt die Montageposition vom Allradkonzept ab. Die korrekte Position steht in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Mit aufgezogenen Ketten darf nicht schneller als Tempo 50 gefahren werden.

Durchblick

Zum Winter muss die Waschanlage des Autos mit Frostschutz befüllt werden, damit sie nicht einfriert. „Denken Sie auch an die Reinigungswirkung“, sagt der GTÜ. Bewährt hätten sich Konzentrate, die Blend- und Schmierfilme effizient entfernen. Diese seien auch für Fächerdüsen geeignet. Außerdem sollte der Scheibenreinigerzusatz problemlos mit Frostschutzmitteln mischbar sein. Faustregel beim Nachfüllen: 1. Frostschutz, 2. Wasser, 3. Reinigungskonzentrat. Nachdem Frostschutz eingefüllt wurde, sollte die Förderpumpe gleich betätigt werden. So gelangt die kältefeste Mischung sofort bis in die Düsen.

Bei beschlagenen Scheiben kann es sinnvoll sein, Heizung und Klimaanlage gleichzeitig zu betreiben, dadurch werde die Innenraumluft wirksam entfeuchtet.

VerkehrWintercheck beim Profi

Viele Werkstätten bieten ihren Kunden an, die Wintertauglichkeit des Wagens zu prüfen. Dieser Check ist sinnvoll, denn dem Profi stehen spezielle Prüfgeräte zur Verfügung. Folgende Punkte sollte der Check umfassen: Kühler-Frostschutz – Wer im Laufe des Jahres einen Kühlmittelverlust mit Wasser ausgeglichen hat, muss unbedingt die Kühlerflüssigkeit analysieren lassen und wieder für Gefrierschutz sorgen. Batteriezustand – Ältere Stromspeicher geben bei Kälte schneller ihren Dienst auf. Ein Austausch ist unumgänglich. Das Batteriegehäuse selbst sollte sauber gehalten werden; Pole und Anschlussklemmen können mit Säureschutzfett konserviert werden. Der Fachmann prüft auch Licht, Öl und Keilriemen.

Selbst erledigen

Autofahrer können einiges einfach selbst erledigen, was ihnen das Fahren im Winter erleichtert. Gummidichtungen an Türen, Motor- und Kofferraumhaube mit Glyzerin, Silikon, Talkum oder Hirschtalg behandeln – das verhindert, dass das Gummi am Blech anfriert. Schlösser an den Türen mit Graphitspray konservieren – es schützt das feine Innenleben der Schlösser vor Vereisung. Beim Autowaschen sollten die Schlösser vorsorglich mit Klebeband abgedichtet werden. Sollte bei strengem Frost dennoch mal nichts mehr gehen, hilft Schloss-Enteiser.

Wischerblätter sollten jährlich erneuert werden – jetzt ist die richtige Zeit. Experten raten außerdem, angefrorene Wischer auf keinen Fall loszubrechen. Besser: Eine halbe Stunde vor der Abfahrt eine Wärmflasche auf das Armaturenbrett legen. Dadurch erwärme sich die Scheibe so, dass auch die Atemluft nicht mehr gefrieren kann.

Das gehört ins Auto

Eiskratzer, Handfeger, Frostschutz-Plane, Wolldecke, Starthilfekabel, Abschleppseil, Schneeketten, Taschenlampe und Batterien, Klebeband zum Schlösserabdichten.