Duisburg. .
Rund 50 aktuelle Bauprojekte waren für den Landespreis Architektur eingereicht worden, zehn wurden letztlich prämiert, und das Duisburger Büro Druschke und Grosser räumte gleich zwei der Preise ab.
Ausgezeichnet wurden ein Duisburger und ein Düsseldorfer Projekt der Buchholzer Architekten. „Wohnen unter einem Dach“ ist ein Vorhaben überschrieben, dass die Wohnungsgenossenschaft Hamborn in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche St. Joseph umsetzte. Für insgesamt 4,2 Mio Euro entstanden dort 31 Wohnungen und eine Tiefgarage. Technischer Clou dabei ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die den Energiebedarf in etwa halbiert.
Geräuschlos und ohne störenden Zug strömt dabei nach Angaben der beiden Architekten Luft durch eine Öffnung über den Türen in die Räume, wird über Auslässe in den Türrahmen wieder abgesaugt und zentral aufbereitet.
Hamborner Traditionen
Nach nur einjähriger Bauzeit wurde der Komplex im März dieses Jahres fertiggestellt.
Die Jury war von der in Backstein gehaltenen Gestaltung der Fassaden, die Hamborner Traditionen aufnimmt, ebenso angetan wie von der „wirtschaftlichen Bauweise“ mit moderaten Mieten „bei hoher Qualität“ im freifinanzierten Wohnungsbau.
Modernes energetisch hochwertiges Bauen stand auch im Mittelpunkt beim Bau einer „Solarsiedlung“, die Dirk Druschke und Bibiana Grosser mit ihrem 14-köpfigen Team im Süden Düsseldorfs realisiert haben. Neun Millionen Euro wurde dort investiert, 57 Wohnungen gebaut. „Impulsgebende Aufwertung eines sozial schwierigen Wohnquartiers“, lobte die Jury die zwei- bis viergeschossige Umbauung grüner Innenhöfe in einer Umgebung, die unter anderem geprägt ist von Hochhäusern, die abgerissen werden sollen. Über solche Maßnahmen wird im „schrumpfenden“ Duisburg ja auch schon seit geraumer Zeit nachgedacht.
Schneller Holzbau
„Eine tolle Anerkennung“ sieht Druschke in der Doppel-Auszeichnung. Und Bibiana Grosser ergänzt lachend: „Das ließ uns die ganze Woche halb schweben.“
In Arbeit sind derzeit fünf Kindergarten-Erweiterungen in Duisburg, die im Auftrag des städtischen Immobilien-Managements (IMD) für die U-3-Betreuung ausgeführt werden. Das Besondere dabei: Gebaut wird in Holz. „Damit wir schnell sind“, erklärt Druschke. Vor zwei Wochen wurde einer der Neubauten begonnen, ab Weihnachten soll schon der Innenausbau beginnen können, damit im Sommer alles fertig ist für die Kleinen.