Duisburg. Was ist typisch Duisburg? Bei der Diskussion im Lehmbruck-Museum geriet der Gedankenaustausch „mündiger Bürger“ zunächst zum Schlagabtausch. Dass zunächst allein OB Link antworten sollte, empörte Bürger-Aktivisten. „Ich bin diese Form der Diskussion leid“, meinte ein genervter Oberbürgermeister.

„Typisch Duisburg ?!“: Diese Frage wollte die Bürgerstiftung Duisburg am Sonntag im Lehmbruck-Museum zum Auftakt ihrer neuen Dialogreihe am Beispiel der Stadtentwicklung konstruktiv diskutieren lassen.

„Ich finde Sie hier sehr lebendig. Duisburg hat einen heftigen Pulsschlag“: In freundliche Worte fasste Sabine Süß ihre kritische Mahnung. Sie kommt von einer Stiftung aus Darmstadt, das sich die „Typisch“-Frage ebenso gestellt hat und den Diskussions-Prozess beispielhaft in Buchform dokumentierte. So weit scheint Duisburg aber nicht zu sein. Vor allem anfangs geriet der erhoffte Gedankenaustausch „mündiger Bürger“ zum Schlagabtausch.

Unerwartet große Resonanz mit rund 130 Interessierten im inspirierenden Museum, dazu Konzertantes von den Philharmonikern: die Bürgerstiftungs-Moderatoren Manfred Berns und Petra Weis waren zunächst guter Dinge, vielversprechend neue Diskussionskultur zu erproben. Aber vielleicht war es ein Fehler, zunächst nur allein mit Oberbürgermeister Sören Link die Typenfrage zu durchleuchten. Erstens gab es von ihm keine rechte Antwort auf die (auch nicht wirklich an ihn gestellte) Ausrufezeichen-Frage und zweitens schlug ihm sofort ruppiger Protest von empörten Bürger-Aktivisten entgegen. Da war’s vorbei mit dem Austausch von Meinungen. „Ich bin diese Form der Diskussion leid“, meinte ein genervter OB.

„Wir hatten keine Politiker, auch nicht als Zielscheibe“

Mehr Bürgerbeteiligung forderten enttäuschte Duisburger auch auf der Diskussionsveranstaltung der Bürgerstiftung am Sonntag im Lehmbruck-Museum. Foto: Lars Fröhlich
Mehr Bürgerbeteiligung forderten enttäuschte Duisburger auch auf der Diskussionsveranstaltung der Bürgerstiftung am Sonntag im Lehmbruck-Museum. Foto: Lars Fröhlich

Die Darmstädterin Süß deutete an, warum es wohl zunächst schief ging: In ihrer Heimatstadt hatte man ohne exponierte Politik das eigene Selbstbild diskutiert: „Wir hatten keine Politiker, auch nicht als Zielscheibe.“ Dazu kommt die Duisburger Last der Vorgeschichte bürgerferner Stadtpolitik: „So ein Groll ist nicht von heute auf morgen weg. Ich glaube der Stadt gar nichts“, sagte der streitbare Harald Jochums. Mit dieser Last wird es schwer – das Zuhören, das sich Manfred Berns gewünscht hatte. „Sie müssen weg von den Polarisierungen und sich vielmehr fragen, was eine Stadt zusammenhält“, riet der Gast aus Darmstadt.

Immerhin, in der zweiten Gesprächsrunde, u.a mit dem Baudezernenten Carsten Tum, Axel Funke, reger Investor auch in Duisburg, und dem Bürgervertreter Holger Knörr („Ich will nicht nur meckern, sondern mich engagieren“), der über Facebook munter Stadtpolitik diskutieren lässt, näherten sich die „Duisburg-Typ-Berater“ dem ehrenwerten Dialog-Ziel der Bürgerstiftung. Mit gebotener Nachdenklichkeit debattierte man Duisburgs Stadtentwicklung in der Zukunft zwischen Abrissbirne und Wiederaufbau.

Duisburgs schönste Seiten

Ein Foto von L. Franke.
Ein Foto von L. Franke. © L. Franke
Ein Foto von Marc Poznanski.
Ein Foto von Marc Poznanski. © Marc Poznanski
Ein Foto von Kirsten König.
Ein Foto von Kirsten König. © Kirsten König
Ein Foto von Klaus Heck.
Ein Foto von Klaus Heck. © Klaus Heck
Ein Foto von Friedrich Räuber.
Ein Foto von Friedrich Räuber. © Friedrich Räuber
Ein Foto von Michèle Wiacker.
Ein Foto von Michèle Wiacker. © Michèle Wiacker
Ein Foto von Bettina Michels.
Ein Foto von Bettina Michels. © Bettina Michels
Ein Foto von Ralf Weil.
Ein Foto von Ralf Weil. © Ralf Weil
Ein Foto von Joachim Schulze.
Ein Foto von Joachim Schulze. © Joachim Schulze
Ein Foto von Richard Brand.
Ein Foto von Richard Brand. © Richard Brand
Ein Foto von Désirée Pintzke.
Ein Foto von Désirée Pintzke. © Désirée Pintzke
Ein Foto von Michael Petereit.
Ein Foto von Michael Petereit. © Michael Petereit
Ein Foto von Ralph Rosengart.
Ein Foto von Ralph Rosengart. © Ralph Rosengart
Ein Foto von Markus Chutsch.
Ein Foto von Markus Chutsch. © Markus Chutsch
Ein Foto von Ann-Kathrin Schäfer.
Ein Foto von Ann-Kathrin Schäfer. © Ann-Kathrin Schäfer
Ein Foto von Harald Gaida.
Ein Foto von Harald Gaida. © Harald Gaida
Ein Foto von Ellen Böhlke.
Ein Foto von Ellen Böhlke. © Ellen Böhlke
Ein Foto von Christian Mossung.
Ein Foto von Christian Mossung. © Christian Mossung
Ein Foto von Christian Wilke.
Ein Foto von Christian Wilke. © Christian Wilke
Ein Foto von Peter Voß.
Ein Foto von Peter Voß. © Peter Voß
Ein Foto von Wolfgang Schlesies.
Ein Foto von Wolfgang Schlesies. © Wolfgang Schlesies
Ein Foto von Daniel Peto.
Ein Foto von Daniel Peto. © Daniel Peto
Ein Foto von Dieter Kniffka.
Ein Foto von Dieter Kniffka. © Dieter Kniffka
Ein Foto von Jürgen Theis.
Ein Foto von Jürgen Theis. © Jürgen Theis
Ein Foto von Benjamin Dimanski.
Ein Foto von Benjamin Dimanski. © Benjamin Dimanski
Ein Foto von Marina Gothe.
Ein Foto von Marina Gothe. © Marina Gothe
Ein Foto von Werner Bellingrodt.
Ein Foto von Werner Bellingrodt. © Werner Bellingrodt
Ein Foto von Annette Boehm.
Ein Foto von Annette Boehm. © Annette Boehm
Ein Foto von Sarah Kostrzewa.
Ein Foto von Sarah Kostrzewa. © Sarah Kostrzewa
Ein Foto von Peter Larisch.
Ein Foto von Peter Larisch. © Peter Larisch
Ein Foto von Frank Mertschien.
Ein Foto von Frank Mertschien. © Frank Mertschien
Ein Foto von Anna Rohrsen.
Ein Foto von Anna Rohrsen. © Anna Rohrsen
Ein Foto von Reiner Vietmeier.
Ein Foto von Reiner Vietmeier. © Reiner Vietmeier
Ein Foto von Irmgard Anna Ernst.
Ein Foto von Irmgard Anna Ernst. © Irmgard Anna Ernst
Ein Foto von Karin Dederichs.
Ein Foto von Karin Dederichs. © Karin Dederichs
Ein Foto von Heinz Honnacker.
Ein Foto von Heinz Honnacker. © Heinz Honnacker
Ein Foto von Imke Alers.
Ein Foto von Imke Alers. © Imke Alers
Ein Foto von Hans Hamestuk.
Ein Foto von Hans Hamestuk. © Hans Hamestuk
Ein Foto von Andreas Giesen.
Ein Foto von Andreas Giesen. © Andreas Giesen
Ein Foto von Manfred Bellingrodt.
Ein Foto von Manfred Bellingrodt. © Manfred Bellingrodt
Ein Foto von Bernd Piplack.
Ein Foto von Bernd Piplack. © Bernd Piplack
Ein Foto von Peter Conradt.
Ein Foto von Peter Conradt. © Peter Conradt
1/42

Duisburgs Gläserner Hut

Der Bau der Duisburger Stadtautobahn und der Gläsene Hut vor seiner Eröffnung.
Der Bau der Duisburger Stadtautobahn und der Gläsene Hut vor seiner Eröffnung. © WNM
1957 wurde die A 59 als Stadtautobahn eröffnet. Viele Schaulustige standen damals am sogenannten Gläsernen Hut (rechts).
1957 wurde die A 59 als Stadtautobahn eröffnet. Viele Schaulustige standen damals am sogenannten Gläsernen Hut (rechts). © Stadtarchiv Duisburg
Von der Terrasse des Gläsernen Hutes aus hatten die Gäste die beste Sicht auf die Autobahn und den Duisburger Hauptbahnhof.
Von der Terrasse des Gläsernen Hutes aus hatten die Gäste die beste Sicht auf die Autobahn und den Duisburger Hauptbahnhof. © Stadtarchiv Duisburg
Der Gläserne Hut (hier 1957) wurde bereits 1956 eröffnet. Der Pavillon war eine Wartehalle für Passagiere der DVG.
Der Gläserne Hut (hier 1957) wurde bereits 1956 eröffnet. Der Pavillon war eine Wartehalle für Passagiere der DVG. © Suhan
picturegallery-240602_994039.jpg
© WAZ
Zum Publikumsmagneten machten ihn aber die Geschäfte und die Gastronomie im Erdgeschoss.
Zum Publikumsmagneten machten ihn aber die Geschäfte und die Gastronomie im Erdgeschoss. © Suhan
Das legendäre Bellevue: Besonders beliebt war die Sonnenterrasse unter dem Mercedes-Stern, auf der etwa 100 Besucher Platz hatten.
Das legendäre Bellevue: Besonders beliebt war die Sonnenterrasse unter dem Mercedes-Stern, auf der etwa 100 Besucher Platz hatten. © Schauenburg/WAZ
In den Keller lockte eine  Schifferkneipe: In der Krempe feierten diese Duisburger 1974 die Fußball-Weltmeisterschaft.
In den Keller lockte eine Schifferkneipe: In der Krempe feierten diese Duisburger 1974 die Fußball-Weltmeisterschaft. © waz
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden.
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden. © waz
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden.
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden. © waz/schauenburg
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden.
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden. © waz
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden.
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden. © waz
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden.
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden. © waz
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden.
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden. © WAZ FotoPool
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden.
Als Anfang der 80er die U-Bahn gebaut und die Straßenführung verändert wurde, musste der Gläserne Hut abgerissen werden. © Rolf Preuss
Er dachte sich das Kult-Gebäude als junger Architekt aus: Karlheinz Schauenburg, hier im November 2012. Zur Eröffnung 1956 lobte die Zeitung die Architektur als
Er dachte sich das Kult-Gebäude als junger Architekt aus: Karlheinz Schauenburg, hier im November 2012. Zur Eröffnung 1956 lobte die Zeitung die Architektur als "frech, farbenfroh und elegant". © STEPHAN GLAGLA / WAZ
Er dachte sich das Kult-Gebäude als junger Architekt aus: Karlheinz Schauenburg, hier im November 2012. Zur Eröffnung 1956 lobte die Zeitung die Architektur als
Er dachte sich das Kult-Gebäude als junger Architekt aus: Karlheinz Schauenburg, hier im November 2012. Zur Eröffnung 1956 lobte die Zeitung die Architektur als "frech, farbenfroh und elegant". © STEPHAN GLAGLA / WAZ
Künstler Helmut Hoffmann malte der Gläsernen Hut.
Künstler Helmut Hoffmann malte der Gläsernen Hut. © waz/schauenburg
Künstler Helmut Hoffmann malte der Gläsernen Hut.
Künstler Helmut Hoffmann malte der Gläsernen Hut. © STEPHAN GLAGLA / WAZ
1/19