Duisburg. Duisburg präsentiert sich auf der Internationalen Tourismus-Börse ITB in Berlin. Dort wurde auch eine Studie vorgestellt, nach der die Loveparade-Tragödie im Image der Stadt ein zunehmend geringere Rolle spielt.
Gleich nebenan lockt das Weinland Hessen. Wer mag, kann sogar Äppelwoi probieren. Die Metropole Ruhr wirbt mit einer geballten Ladung Industriekultur. Dass die Duisburg Marketing Gesellschaft (DMG) auf der kunterbunten, weltgrößten Tourismusmesse ITB in diesem Umfeld mit dem Thema „Duisburg nach der Katastrophe“ an die Öffentlichkeit geht, ist mutig.
Präsentiert wird die zweite Studie des Institutes für Management und Touristik (IMT) der FH Westküste, das 818 Personen nach ihren spontanen Assoziationen zu Duisburg befragte. Ergebnis: Bundesweit verblasst die Erinnerung an das Loveparade-Unglück. Und das Verhalten von Ex-OB Adolf Sauerland samt Abwahlverfahren spielt in der nationalen Wahrnehmung keine Rolle. Das Image der Stadt hat kaum darunter gelitten, glaubt der Verfasser der Studie, IMT-Chef- Prof. Bernd Eisenstein. Und rät dazu, verstärkt auf die Kultur zu setzen.
Kunstwerke im Bunker
Neuigkeiten verkündete auch der Landschaftsparks Nord, in Berlin. Zum Beispiel die Installation „Kunstwerk 2012“, die einen bisher verschlossenen Bunker künstlerisch inszeniert. Und: Bis 2014, zum 20. Parkgeburtstag, soll die weltweit beachtete Lichtinstallation von Jonathan Park auf LED-Technik umgestellt sein. In diesem Jahr will man weitere Bereiche begehbar machen und mit einem neuen Info-System ausstatten, bei dem Smart-Phone-Besitzer über QR-Codes multimediale Informationen an den Standorten abrufen können.
Bereits im Oktober 2010 hatte die DMG das IMT beauftragt, die Auswirkungen der Loveparade-Tragödie auf das Image der Stadt zu erforschen. Die damaligen Zahlen wurden mit den Ergebnissen der Interviews vom November und Dezember 2011 verglichen. Mit dem wenig erstaunlichen Ergebnis , dass Duisburg außerhalb seiner Stadtmauern vor allem als Ruhrgebietsstadt mit starkem industriellen Kern und dem größten Binnenhafen Europas wahrgenommen wird.
Die Wahrnehmung
Rapide gesunken ist der Zoo in der Wahrnehmung, obwohl die Besucherzahlen im letzten Jahr deutlich anstiegen. DMG-Chef Uwe Gerste führte das in Berlin darauf zurück, dass die beliebte Zoo-Serie „Ruhrpottschnauzen“ im ZDF nicht fortgesetzt wurde. Die Loveparade-Katastrophe, 2010 noch von 3,5 Prozent der Befragten genannt, kam ein Jahr später nur noch auf 1,5 Prozent, der Erinnerungswert der Kulturhauptstadt sank von 2,1 auf 0,9 Prozent. Und Tatort-Urgestein Schimanski wurde 2011 nur noch von 1,8 Prozent erwähnt. 2010 waren es noch drei Prozent.
AktionDMG-Chef Uwe Gerste fühlt sich durch die Studie darin bestätigt, mit neuen Aktivitäten das Interesse an Duisburg zu befeuern. Schließlich halte der Glanz des Kulturhauptstadtjahres nicht ewig. Der 500. Geburtstag von Gerhard Mercator, der 100. des Theaters der Stadt mit der Open Air Gala der Philharmoniker am 8. September, Kanu-Weltcup und die World-Rowing-Masters als weltweit größte Ruderregatta ebenfalls im September – wie Perlen auf der Kette reihen sich die Events aneinander.