Duisburg. .
Siegfried Dammrath zeigt ein Bild von einer Stadt, Jahr für Jahr, Monat für Monat: „Duisburg 2011“ ist Dammraths elfter Fotokalender mit Ansichten von Duisburg. Der Lokalpatriot will der Welt zeigen, wie schön Duisburg sein kann. Mit Erfolg.
Siegfried Dammrath arbeitet zwar mit der Fotokamera, sieht sich aber vor allem als Polier: „Ich arbeite daran, Duisburgs Image zu verbessern.“ Und zwar Jahr für Jahr und immer Monat für Monat: Der 50-Jährige gibt seit dem Jahr 2000 einen Fotokalender heraus. Der heißt schlicht „Duisburg“. Und nichts anderes zeigt er: Duisburgs schönste Seiten zum Anschauen und Wiederfinden, Aufhängen und Einrahmen.
Bei aller Bescheidenheit, mit der Siegfried Dammrath über seine Leidenschaften – Duisburg und die Fotografie – und über seinen Kalender berichtet, hält er seine Duisburg-Darstellungen „schon für die besten Fotos der Stadt.“
Und noch mehr legt sich der Mann für seine Wahlheimat ins Zeug: Sechs Jahre lang habe er zum Beispiel in Essen gelebt, aber „Duisburg hat viel mehr als Essen zu bieten, ist viel vielseitiger und kontrastreicher.“ Nicht nur optisch, meint er. Beispiele für Duisburgs Vorzüge? Einen Sportpark wie den in Duisburg, mit Fußball- und Eishockeystadion, beleuchteter Regattabahn und Jogging-Strecke – „so was kenne ich nur aus München. Das haben nicht viele Städte zu bieten.“
Ein halbes Jahr lang auf eine Wolke gewartet
Klar, was den Fotografen Dammrath – hauptberuflich arbeitet der Ingenieur als Maschinenbauer in Ratingen – antreibt: Die meisten Menschen haben ein anderes Bild von Duisburg. „Es hat mich damals, vor meinem ersten Kalender, geärgert, wie viele Bekannte, die außerhalb des Ruhrgebietes wohnen, über die Stadt denken. Dass es keine zwei Bäume nebeneinander gibt...“
Mit seinem Fotokalender will der Lokalpatriot seither aufklären, ohne das Stadtbild zu verzerren. „Industrie kann man hier nicht wegretuschieren oder verheimlichen.“ Als Fotograf reize ihn gerade der Kontrast von Industrie und Natur, von Fabriken und Landschaften. Der ist für die Fotos des 50-Jährigen so stilbildend wie das Spiel mit natürlichem Licht.
„Wetter in Duisburg“ war das Leitmotiv seines vorigen, „Duisburg im Abendlicht“ das seines ersten Fotokalenders „Duisburg“. Bei seinem neuesten Werk, dem Kalender 2011, wollte sich Dammrath thematisch nicht beschränken. Auf das richtige Licht, den richtigen Moment für seine Fotos musste er dennoch warten.
Und das mit dem richtigen Augenblick nimmt der Duisburger – seit diesem Jahr wohnt er in Homberg, zuvor war Neudorf 15 Jahre sein Zuhause – sehr ernst. Als er einst den „Lifesaver“ in der City fotografieren, genauer: porträtieren wollte, „brauchte ich den Himmel als Kontrast zur bunt-blauen Skulptur.“ Weil der Himmel darüber aber meist blau war, wartete er auf eine weiße Wolke: ein halbes Jahr lang...
Lieblingsort Sechs-Seen-Platte
Im Kalender war für Niki de Saints Lifesaver 2011 aber kein Platz mehr: Das Titelblatt zeigt die „Abendstimmung am Rhein bei Laar“, der Januar die „Weiße Pracht im Landschaftspark“, der Februar den „Winterzauber an der Sechs-Seen-Platte“, jeweils auf 43 mal 33 Zentimetern. Den Hafen präsentiert Dammrath im Mondlicht, den König-Heinrich-Platz zur blauen Stunde und Meiderich in der Morgensonne. Der Sechs-Seen-Platte, einem seiner Lieblingsorte, widmet der Duisburger auch noch die Kalenderblätter im Mai und Dezember.
Diese Ansichten gefallen nicht nur Auswärtigen, die von Duisburgs Charme noch überzeugt werden müssen. Auch für Duisburger ist der Kalender „Duisburg 2011“ (Auflage: 1000 Stück) ab sofort für 15 Euro im Buchhandel erhältlich. „Und mein Bildband (Veröffentlichung Ende 2009, d. Red.) ist es immer noch“, wirbt Dammrath. Er hat sich Sponsoren in der Duisburger Wirtschaft gesucht, die sein Projekt unterstützen – und genau wie ihr Partner ein Interesse daran haben, ihre Stadt ins rechte Licht zu rücken.