Duisburg. . Unter dem Motto „Wir sind Du - Grenzen überwinden“ trafen sich Samstag an 40 Orten Menschen zum „Tag des Dialogs.

Plätzchen, Kaffee, Saft auf dem Tisch, drumherum Menschen, die sich vorher noch nie gesehen haben – so oder ähnlich wie im Mercatorzimmer des Rathauses sah es am Wochenende an vielen Stellen der Stadt aus beim „Tag des Dialoges“.

Rund 40 Gesprächsrunden hatten sich zusammengefunden zum Gespräch, Motto 2012: „Wir sind DU – Grenzen überwinden“. Seit vier Jahren wird der „Tag des Dialogs“ regelmäßig durchgeführt. Das Spektrum der Gastgeber ist breit, die IG Metall hatte am Wochenende eingeladen, aber auch Oberbürgermeister Sören Link.

Integration geht nur durch Gemeinsamkeit

Neun junge Duisburger waren zu ihm ins Rathaus gekommen, mit diversen Migrationshintergründen oder auch gänzlich ohne, ob Schüler, Student, Auszubildend, mit oder ohne Arbeit.

„Wir haben als Stadt von Zuwanderern profitiert – und das seit Jahrzehnten“, leitete Link die Gesprächsrunde ein. Wie das geht, brachte Max Bauer aus Meiderich auf den Punkt: „Integration geht nur über Gemeinsamkeit, nicht mit Grüppchenbildung.“ Und er berichtete von seiner Grundschulzeit, als er von Schulkameraden Türkisch lernte und die korrektes Deutsch von ihm.

Schulsystem bietet viele Möglichkeiten

Ein Thema: Was ist die beste Schulform? Student Nedim Aydogmus lobte die Gesamtschule, die Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft zusammenführe. Link erinnerte sich an „sein“ Kopernikus-Gymnasium als sehr engagiert. Der Schüleraustausch mit Polen habe dort eine lange Tradition.

Seine Erkenntnis: „Ich bin sehr froh, dass jeder die Schule besuchen kann, die er möchte.“ Zudem biete das Schulsystem viele Möglichkeiten, den eigenen Weg an vielen Stellen nachzukorrigieren. Einige von Links Gästen hatten mit solchen Korrekturen Erfahrungen – und zwar positive.

Erfahrungen werden zusammengetragen

Zum „Tag des Dialogs“ wurde erstmals in den Niederlanden eingeladen nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 in New York, als Angst vor und Aggressionen gegen muslimische Bürger aufkamen. Von 2006 bis 2008 führte das Antirassismus-Centrum Aric erste Dialogtische in Duisburg durch. Inzwischen sind auch das Referat für Integration der Stadt und die Bürgerstiftung Duisburg bei der Organisation mit im Boot.

Die Erfahrungen der einzelnen Dialogtische werden anschließend zusammengetragen, dokumentiert und im Internet veröffentlicht. Die Berichte aus den vergangenen Jahren sind im Internet nachzulesen unter der Adresse www.aric-nrw.de/dialog.