Duisburg. .
525 Ausbildungsstellen mehr als noch vor einem Jahr wurden 2012 der Agentur für Arbeit gemeldet. Ein Anstieg von 19,2 %. Insgesamt waren es 3.252. Gleichzeitig sank die Zahl der Bewerber um 2,6 Prozent auf 3.425.
Zum Stichtag Ende September waren nur noch 63 Bewerber ohne Ausbildungsplatz, die rein theoretisch die Wahl zwischen 143 Lehrstellen hatten, die zum gleichen Zeitpunkt in Duisburg noch frei waren. Diese Zahlen wurden am Montag nach der Sitzung der „Regionalen Ausbildungskonferenz“ genannt. Während sich die Situation für Jugendliche gegenüber 2011 noch einmal verbessert hat, entwickelt sich die Lage für Verwaltungen, Betriebe und Unternehmen negativ: Für sie wird es immer schwieriger, Nachwuchs zu akquirieren.
Zahl der Altbewerber zurückgegangen
Frank Bruxmeier, Leiter des Bildungszentrums des Handwerks, geht zwar davon aus, dass sich durch den doppelten Abiturjahrgang im nächsten Jahr die Lage noch einmal entspannen werde, doch ab 2014 dürfte es wieder schwieriger werden.
Nach Angaben von Ulrich Käser, Leiter der Agentur für Arbeit, ist auch die Zahl der Altbewerber – Jugendliche, die in vorangegangenen Jahren ohne Lehrstelle blieben – um etwas mehr als sieben Prozent zurückgegangen. „Im Saldo kamen in diesem Jahr auf jeden Bewerber rein rechnerisch 0,95 Stellen, letztes Jahr waren es noch 0,78.“
Hilfen beim Berufseinstieg
Im Handwerk sei man „gerade noch zufrieden“, wie Frank Buxmeier erklärte. „Unsere Image-Kampagne hat Früchte getragen.“ Bedauerlich sei, dass beim Bildungstag des Handwerks keine Anmeldungen von Realschulen oder Gymnasien dabei gewesen seien.
Im Gegensatz zu früheren Jahren haben jetzt auch Jugendliche eine Chance auf eine Lehrstelle, deren Leistungen und persönliche Voraussetzungen dem Abschluss eines Lehrvertrags im Wege standen. Es werden verschiedene Hilfen beim Berufseinstieg geboten. Sie reichen vom Angebot eines Praktikums bis zur Nachhilfe bei nicht ausreichenden Leistungen in der Berufsschule.
Frühzeitige Berufsorientierung in Schulen
So wurden in diesem Jahr 125 Jugendliche untergebracht, die sonst keine Chance auf ein Vorstellungsgespräch gehabt hätten. Immer mehr Bedeutung bekommt die frühzeitige Berufsorientierung in den Schulen, durch die Schülerinnen und Schüler schon ab der siebten Klasse an die Arbeitswelt herangeführt werden.
In der Metall- und Elektro-Industrie gibt es mittlerweile einen Tarifvertrag, der die Möglichkeit eröffnet, dass Jugendliche, die nicht ausbildungsfähig sind, zunächst ein Jahr in den Betrieben „schnuppern“ können und dafür auch eine Vergütung bekommen.