Eine Projektwoche ist für Schüler immer interessanter als der normale Unterricht. Da stimmen auch die Neuntklässler der Heinrich-Heine-Gesamtschule zu. Auf ihrem Stundenplan standen in den letzten fünf Tagen keine Fächer wie Deutsch, Mathe oder Chemie, sie besuchten statt dessen das schuleigene Berufswahlorientierungs-Camp. Gestern endete das Camp für die rund 150 Teilnehmer mit einer einstündigen Abschlusspräsentation.
Eine Projektwoche ist für Schüler immer interessanter als der normale Unterricht. Da stimmen auch die Neuntklässler der Heinrich-Heine-Gesamtschule zu. Auf ihrem Stundenplan standen in den letzten fünf Tagen keine Fächer wie Deutsch, Mathe oder Chemie, sie besuchten statt dessen das schuleigene Berufswahlorientierungs-Camp. Gestern endete das Camp für die rund 150 Teilnehmer mit einer einstündigen Abschlusspräsentation.
„Wir wollten keinen Unterricht nach Plan, wollten nicht, dass die Berufsorientierung im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts stattfindet“, sagt Schulleiter Günter Derksen. Das Ziel sei es, die Schüler als selbstständige und mündige Menschen zu entlassen und ihnen den Weg in einen Beruf zu ebnen, der zu ihnen passt. „Dabei hat Praxisbezug einen sehr großen Stellenwert.“ Daher auch die Projektwoche, die am Flutweg nun zum vierten Mal stattfand und in diesem Jahr mit 12 000 Euro durch die Stiftung „Partner für Schule“ gefördert wird.
Etliche Betriebserkundungen
Mit Hilfe eines Berufe-Parcours und etlicher Betriebserkundungen konnten die Jugendlichen eine große Bandbreite hauptsächlich Duisburger Firmen kennenlernen, die sie nach individuellen Interessen besuchten. Natürlich, um sich über Ausbildungsberufe zu informieren. War nach Derksens Ansicht der Ausbildungsmarkt in den letzten drei Jahren noch schwierig, erkennt er nun einen Umbruch und eine Trendwende: „Die Firmen suchen Schulabgänger, nutzt eure Chance und bewerbt euch.“ Wer jedoch die Qualifikation für die Oberstufe bekomme, solle nichts überstürzen. „Auch mit Abitur kriegt man heute noch super Berufe“, scherzte der Schulleiter. „Nicht nur ein guter Bildungsabschluss, auch eine gute Ausbildung ist erstrebenswert“, ergänzte Helga Kleinkorres, die das Camp zusammen mit den Lehrern organisierte. Und eine deutsche Ausbildung habe international einen hohen Stellenwert. Es gebe zudem für die Jugendlichen nicht bloß drei bis fünf, sondern ganze 395 Ausbildungsmöglichkeiten in der Region.
Von Zukunftsängsten war bei den Heine-Schülern nichts zu merken, bei ihrer Präsentation stellten sie die besuchten Firmen und Berufschancen mit Vorträgen und Filmen vor. Darunter war eine Handelskette, ein Chemieunternehmen, ein Logistik-Weltkonzern, ein Seniorenzentrum und das Finanzamt. Mit Theaterszenen stellten sie zudem typische Berufssituationen wie eine Zollkontrolle am Flughafen oder Sprechstunde bei gestressten Ärzten nach. Diese Vorführungen hatten sie mit Petra Lemke von der Gruppe „Bildung aller Sinne“ erarbeitet.
Auch Tipps bei der Praktikumssuche vermittelten sie anschaulich: Eine höfliche und schick gekleidete Schülerin bekam den Vorzug gegenüber einer Vollproletin. Abschließend hatten die Schüler viel Spaß, als sie sich das Video ihres Projektausflugs zum Wedauer Hochseilgarten anschauten. Doch dann waren endlich Herbstferien...