Duisburg. .
Banken buhlen um die Gunst ihrer Kunden. Sie locken mit kostenlosen Girokonten oder Prämien bei der Konteneröffnung. Ein Vergleich lohnt sich.
Es lohnt sich jedoch, genauer hinzuschauen. „Heute gibt es nicht mehr viele kostenfreie Girokonten“, weiß Marina Steiner von der Verbraucherberatung Duisburg. Lediglich für Schüler und Studenten seien noch viele Angebote gratis. Außerdem zahlen ihrer Meinung nach viele Kunden auch noch zu hohe Gebühren. Dabei beruft sie sich auf einen Finanztest der Stiftung Warentest von Februar 2012. Um Bares zu sparen, lohnt sich also der Vergleich.
Sparkasse ist der Platzhirsch
Mit 212.000 Girokonten hat die Sparkasse den größten Bestand an Bankkunden in Duisburg. Sie bietet mit 60 Standorten auch die größte persönliche Kontaktfläche und betreibt zudem 108 eigene Bankautomaten. Kunden, die eine persönliche Beratung schätzen, wählen häufig die Sparkasse, obwohl diese nicht die günstigste Bank ist. Eine Gebühr von 7,90 Euro im Monat für das Giro Komfort-Konto ist im Vergleich zu anderen Banken relativ hoch. Dafür sind die Kreditkarten hier inklusive. Mit dem Giro Basis-Konto gibt es für 3,90 Euro zwar noch eine günstigere Alternative, hierbei fallen jedoch zusätzliche Gebühren für Überweisungen und sonstige Buchungen an, selbst wenn diese online getätigt werden
Gut 101.000 Girokonten führt die Deutsche Bank in Duisburg. Damit steht diese an zweiter Stelle in Sachen Kundenbindung. Ihr „Aktiv“-Girokonto kostet 4,99 Euro im Monat und Kunden haben Zugang zu zehn Filialen im Stadtgebiet. In der Kontogebühr sind alle wichtigen Leistungen wie Überweisungen oder Daueraufträge enthalten. Nur wer Schecks einreicht oder seine Überweisungen vom Bankpersonal bearbeiten lässt, zahlt eine Gebühr. Der Preis für die Mastercard oder Visa Classic ist mit 39 Euro relativ hoch.
Kostenlos nur mit Bedingungen
Wer ein Girokonto ohne monatliche Gebühr sucht, wird beispielsweise bei der Targobank, der Commerzbank oder der Sparda-Bank fündig, jedoch nicht ohne Wenn und Aber. Die kostenlose Geldverwaltung ist an Bedingungen geknüpft. So fordert die Targobank zum Beispiel einen monatlichen Zahlungseingang von mindestens 600 Euro auf dem Girokonto, sonst werden im Folgemonat Gebühren in Höhe von 5,60 Euro fällig. Bei der Commerzbank sind für ein kostenfreies Girokonto monatliche Zahlungseingänge von mindestens 1200 Euro erforderlich. Um bei der Sparda-Bank ein solches Bankkonto umsonst zu bekommen, müssen Kunden Mitglied der Genossenschaft werden und einmalig einen Anteil für 52 Euro erwerben. Auf lange Sicht kann sich das lohnen, weil eine jährliche Dividende ausgeschüttet wird.
Bei der Wahl der richtigen Bank stehen häufig weder die Kosten für die Kontoführung oder Dispo-Zinsen, sondern vielmehr ideelle Aspekte im Vordergrund. So eröffnet manch Duisburger ein Konto bei der Sparkasse, weil es die Eltern auch schon so gemacht haben. Oder er bringt sein Geld zur Ziraat Bank, weil er ihre zahlreichen türkischen Bankdienstleistungen und die Geschäftsbeziehungen mit der Türkei in Anspruch nehmen möchte. Oder er entscheidet sich für die Bank für Kirche und Diakonie, da diese Bank zahlreiche gemeinnützige Projekte unterstützt.
Online als Alternative
Das Girokonto ohne Gebühr und Bindung an Voraussetzungen gibt es fast nur noch online. „Das Online-Konto ist eine gute Alternative”, findet Verbraucherberaterin Marina Steiner und im Internet gäbe es eine große Auswahl von Anbietern. Online-Konten seien aber nicht für alle etwas: „Vor allem ältere Menschen brauchen eher den Kontakt zu einer Filiale”, meint Steiner.
Ohne Filiale vor Ort ist jetzt die Norisbank. „Im August 2012 haben wir unsere Filiale in Duisburg geschlossen”, erklärt Sascha Brombois, ein Sprecher der Norisbank. Die Direktbank setze nun ausschließlich auf Online-Konten. „Unser Call-Center ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für alle Kunden erreichbar”, fügt Brombois hinzu. Der Verzicht auf einen persönlichen Kontakt wird mit kostenlosem Girokonto und Mastercard belohnt. Das ist preiswert, sagt jedoch nicht allen zu.
Zinssätze bei Konto-Überziehung
Für einige Kunden stehen nicht die Kontoführungsgebühren, sondern der Zinssatz für den Dispo-Kredit im Vordergrund. Ein günstiges Konto mit hohen Überziehungsgebühren kann im Endeffekt mehr kosten, als das teure Konto mit günstigem Zinssatz. Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) bietet ihren Duisburger Kunden mit einem Dispo-Zins von sieben Prozent derzeit die besten Konditionen. „Nur etwa drei oder vier Banken deutschlandweit bieten diese günstigen Zinssatz”, weiß Susanne Hammans, die Pressereferentin der KD-Bank. Grund dafür sei der feste Zinsanpassungsmechanismus mit dem die Bank das niedrige Zinsniveau direkt weiter gebe.