Duisburg. Der Prozess gegen Alltours-Chef Willi Verhuven, der am Mittwoch in Duisburg beginnt, wird sicher ein mediales Ereignis. Das Verfahren wurde extra in den großen Schwurgerichtssaal verlegt. Dort muss sich der 62-Jährige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Der Sitzungssaal 201 des Duisburger Amtsgerichts ist zwar der größte Verhandlungssaal im Gerichtsgebäude, aber trotz dieser 100 Plätze im Schwurgerichtssaal wird es Mittwoch dort sehr eng werden. Denn ab 9.30 Uhr beginnt eben dort die Hauptverhandlung im Strafverfahren gegen Willi Verhuven. Dem Chef des milliardenschweren Reiseunternehmens „Alltours“ wirft die Staatsanwaltschaft Duisburg fahrlässige Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor.
Verhuven soll im März 2012 einen Polizisten, der anlässlich eines Warnstreiks die Zufahrt zum Innenhafen absperrte, mit seinem Pkw angefahren haben. „Er soll hierbei mit Schrittgeschwindigkeit bewusst auf den Beamten zugefahren sein, wobei dieser auf die Motorhaube des Fahrzeuges fiel und anschließend seitlich von der Motorhaube rutschte“, heißt es in der Mitteilung des Amtsgerichts. Dabei zog sich der Beamte eine Knieverletzung zu und war 14 Tage dienstunfähig.
Verhuven selbst schildert den Vorfall so, dass der Polizist bei seinem Wendemanöver auf die Motorhaube gesprungen sei und seinen Scheibenwischer abgerissen hätte. Er hat seinerseits den Polizisten wegen Sachbeschädigung angezeigt. Laut Amtsgerichtssprecher Dr. Rolf Rausch sind neun Zeugen und ein Sachverständiger geladen. Rund 20 Medienvertreter sind akkreditiert.