Duisburg.. Der Duisburger Reiseveranstalter hat bewusst seine Zentrale am Innenhafen auf Urlaub getrimmt. Alltours-Architektur eben.

Da kommt geradezu Ferienstimmung auf: Tropenpflanzen wuchern, Brunnen plätschern, die lichte, gläserne Halle wirkt wie eine Hotel-Lobby. Sitzt dort am Info-Desk nicht der Hotel-Manager? Der Eindruck ist richtig. Und er ist gewollt. Der Duisburger Reiseveranstalter hat bewusst seine Zentrale am Innenhafen auf Urlaub getrimmt. Alltours-Architektur.

Innen Reiselust, außen Speicher-Architektur. Alltours, Deutschlands größter konzernunabhängiger Reiseveranstalter mit Milliardenumsatz, hat mit der Gestaltung seiner 2002 bezogenen Unternehmenszentrale gleich den doppelten Bezug herstellen wollen: zum Firmenprodukt Urlaub und zum Standort Innenhafen. Die verklinkerte, rotbraune und robust wirkende Backsteinfassade mit ihren klaren Linien und symmetrischen Fensterelementen greift in moderner Ausprägung die Speicher-Architektur am Hafenbecken auf. Eine große Glashalle verbindet die beiden soliden, fünfstöckigen Büroriegel und schafft ein mächtiges Atrium; vorne Glas, hinten Glas, oben Glas: 46 Meter lang, 18 Meter breit und 20 Meter hoch.

Urlaubsflair am Arbeitsplatz

Darin: mediterrane Urlaubsstimmung auf eigens aus Kroatien herbeigeschafftem, cremefarbenen Sandsteinboden. Große Kampferbäume wachsen dem Glasdach entgegen, steinerne, große Brunnen und Wasserbecken gurgeln und machen die Luft frisch, an den Balustraden und querenden Hängebrücken wächst, nein wuchert, der Kastanien-Wein und macht Tropenhäusern Konkurrenz. Die dem Atrium zugewandten Büro-Etagen mit ihren gegliederten Loggia-Gängen, hellen Buchenholz-Lamellenverkleidungen und Fensterfronten wirken wie Hotel-Suiten. Bistrotische und Rattan-Sessel vor einer Bühne in der Glashalle vervollständigen das Bild einer Plaza irgendwo im warmen Süden.

Wie gesagt, alles Absicht. „Wir verkaufen ein sehr schönes Produkt, nämlich Urlaub und damit auch Erholung und Entspannung. Daher war es mein Ziel, ein Gebäude zu schaffen, das sowohl für unsere Mitarbeiter als auch für die Besucher ein Wohlgefühl vermittelt“, erklärt Alltours-Chef Willi Verhuven seine Gestaltungsvorgaben an die Architekten.

Alltours-Pressereferentin Alexandra Hoffmann fühlt sich wohl. Das Arbeiten ist Alltag. „Aber zwischendurch wird einem immer wieder bewusst, wie schön das hier ist.“ Etwa wenn die Brunnen mal wegen der Reinigung abgeschaltet sind und es still ist in der Halle. Oder die Sonne hereinscheint, die großen Bäume ihre Schatten werfen. Urlaub halt.