Duisburg. Immer mehr Autofahrer werden in Duisburg ohne Feinstaub-Plakette erwischt: Während im Vorjahr nur 750 Fälle erfasst wurden, müssen in diesem Jahr 1150 Personen mit Punkten in Flensburg rechnen. Mit der steigenden Zahl an Bußgeldern erhöht sich jedoch auch der Anteil der erfolgreichen Widersprüche.

Die Zahl der Bußgelder für Autofahrer, die ohne Feinstaub-Plakette in Duisburg erwischt werden, springt nach oben: In den ersten acht Monaten dieses Jahres sollten mehr als 1150 Kraftfahrer in Duisburg mit einen Punkt in Flensburg bestraft werden. Die Ausweitung der Zone ist aber nicht die Ursache.

Wer immer noch keine Plakette am Auto hat, für den wird es teuer: Mit 40 Euro Bußgeld ahndet die Stadt einen Verstoß gegen die Plakettenpflicht in der Umweltzone. Hinzu kommen die Bearbeitungs- und Zustellgebühren, unter dem Strich summiert sich das Knöllchen auf 63,50 Euro. Obendrauf gibt es noch einen Punkt im Zentralen Verkehrsregister in Flensburg. Wie sich zeigt, müssen sich darauf immer mehr Autofahrer einstellen: Den Duisburger Politessen gehen immer mehr Plakettensünder ins Netz.

Ausweitung der Umwelt-Zone kein Grund für den Anstieg

Die Zahl der verschickten Bußgeldbescheide liegt in den ersten acht Monaten dieses Jahres bereits bei 974, hinzu kommen rund 190 von der Polizei eingeleitete Verfahren. Dagegen hatte die Stadt im kompletten Vorjahr nur rund 750 Fälle erfasst. Und es ist davon auszugehen, dass der Stapel an Bußgelder in diesem Jahr noch weiter deutlich wächst: Die Ausweitung der Umweltzone gilt zwar seit dem 1. Januar, weil Straßen.NRW aber mit der Beschilderung an den Autobahnausfahrten erst im Juli fertig wurde, hat die Stadt in der ersten Jahreshälfte auch nur in der „alten“ Zone kontrolliert.

Seit Januar ist die Umweltzone ausgeweitet, seit Juli stehen aber erst alle Schilder.
Seit Januar ist die Umweltzone ausgeweitet, seit Juli stehen aber erst alle Schilder. © WAZ FotoPool

Die Ausweitung der Zone auf den Westen und Norden der Stadt taugt daher kaum als Grund für den Anstieg. Aber woran liegt es dann? „Das kann sich auch bei uns niemand wirklich erklären. Wir haben jedenfalls weder den Druck erhöht, noch die Kontrollen intensiviert“, sagt Stadtsprecherin Susanne Stölting der NRZ.

Ebenso kurios: Mit der steigenden Zahl an Bußgeldern erhöht sich auch der Anteil der erfolgreichen Widersprüche. Von den im Vorjahr verschickten Bescheiden wurde im Vorjahr jedes dritte Verfahren später wieder eingestellt, in diesem Jahr ist es bereits jedes zweite Verfahren.

Umweltzone: Zahlen und Fakten

In Duisburg sind knapp 250.000 private Kraftfahrzeuge gemeldet, rund 215.000 davon sind Pkw’s. Nur noch wenige tausend haben keine Plakette.

Die Regeln für die Umweltzone werden Januar 2013 verschärft: Dann sind nur noch Fahrzeuge mit gelber und grüner Plakette erlaubt. Die nächste Stufe tritt ab dem 1. Juli 2014 in Kraft, wenn nur noch Autos mit grüner Plakette in der Zone fahren dürfen.

„Da die Politessen nur das Nummernschild notieren, kennen wir nur den Fahrzeughalter. Häufig kann dann die Person, die das Fahrzeug zu dem entsprechenden Zeitpunkt gefahren ist, nicht ermittelt werden“, nennt Sprecherin Stölting einen der häufigsten Gründe. „Oder die Fahrzeughalter können nachweisen, dass sie doch eine Plakette haben und diese nicht angebracht war, weil zum Beispiel die Windschutzscheibe getauscht wurde.“