Duisburg. Wieder gibt es in Duisburg Probleme mit der Umweltzone. Seit Jahresbeginn hat sich diese noch einmal beträchtlich vergrößert, noch fehlen aber Hinweisschilder. Deshalb dürfen auch noch keine Knöllchen gegen Zonen-Sünder geschrieben werden. Bei der Premiere vor drei Jahren gab es ähnliche Probleme.
Mit den ersten Böllern und Raketen in der Neujahrsnacht vergrößerte sich die Umweltzone in Duisburg noch einmal beträchtlich. Doch Knöllchen gegen Zonen-Sünder gibt’s noch nicht: Es fehlen nämlich noch die neuen Schilder – wie schon bei der Premiere dieser Verkehrsbeschränkungen vor drei Jahren.
Keine Schilder, kein Bußgeld, keine Punkte: Um Monate verzögerte sich damals die Durchsetzung der Fahrverbote für umweltbelastende Fahrzeuge, weil sich die Aufstellung der schlichten Blechschilder mit dem Hinweis auf die Zone verzögerte.
150 Schilder müssen aufgestellt werden
Nötig oder Unsinn?
Über Sinn oder Unsinn der Umweltzonen wird nach wie vor gestritten. Ihre Ergebnisse seien nicht messbar, der Aufwand mithin unangemessen, sagen die einen. Die anderen verweisen auf die durchaus messbare Schadstoffbelastung an Hauptverkehrsstraßen. An den wichtigsten und meistbefahrenen Straßen, nämlich den Autobahnen, gelten die Einschränkungen für ältere „Stinker“ auf vier Rädern aber nicht. Sie sind von der Umweltzonenregelung ausgenommen.
War die Stadt mit ihren rund 800 Schildern an 550 Straßen noch relativ zügig, ließ der Landesbetrieb Straßen NRW auf sich warten. Und als es so weit war, durften einige der montierten Schilder umgehend wieder demontiert werden: „Althamborn“ statt Alt-Hamborn stand auf ihnen, sowie „Wannheimerort“ oder „Beek“.
2012 wird es zumindest städtischerseits etwas schneller gehen. 150 Schilder müssen die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe an den neuen Zonen-Zufahrten aufstellen, das soll in der zweiten Woche des Jahres geschehen. Rund 30 Schilder müssen versetzt werden wegen der veränderten Außengrenzen der Umweltzone.
"Die kann man nicht bei Obi kaufen"
Länger dauern wird es an den überörtlichen Straßen, etwa an Autobahnausfahrten. Bis Ende März müsse man wohl noch auf die Beschilderung warten, erklärte Straßen-NRW-Sprecher Bernd Löchter. Es gehe schließlich um mehrere hundert Schilder und keine Massenware: „Die kann man nicht mal eben bei Obi einkaufen.“ Solange die Schilder allerdings nicht stehen, dürfte in den neuen Teilen der Umweltzone der Blick der Politessen auch noch nicht den Plaketten gelten.
Denn ohne die geht nun in weiteren Stadtteilen nichts mehr – es sei denn, man will 40 Euro und einen Punkt in Flensburg riskieren.
Nächste Verschärfungen schon formuliert
War die Umweltzone bisher auf große Teile des rechtsrheinischen Duisburg beschränkt, gehören seit dem Jahreswechsel auch Rheinhausen und Homberg dazu, ebenso der der Südzipfel des Stadtgebiets mit Mündelheim und Serm sowie unter anderem Neudorf, Neumühl und Röttgersbach. Ohne Zone bleiben unter anderem Baerl, große Teile Walsums, Großenbaum, Wedau und Bissingheim.
Die nächsten Verschärfungen der Fahrverbote sind schon formuliert: Geht’s noch mit allen Plaketten – aber nicht mehr ohne – in die Zone, gilt das „Einfahrtverbot“ in die Umweltzone ab dem 1. Januar 2013 wird das Einfahrtverbot in die Umweltzone Ruhrgebiet auf Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 2 (mit roter Plakette) ausgedehnt. Und ab dem 1. Juli 2014 bleiben dann auch die Fahrzeuge mit der gelben Plakette ausgesperrt. Es sei denn, die Politik entscheidet bis dahin anders.