Duisburg. .

Die Weiterführung der Schienenproduktion bei TSTG in Bruckhausen ist möglich und wirtschaftlich Erfolg versprechend: Das war die klare Position der TSTG-Beschäftigten bei der gestrigen Betriebsversammlung.

Hintergrund ist die zur Zeit gute Auslastung des Schienenwerks, das der österreichische Mutterkonzern Voest-Alpine 2013 schließen will. Zunächst war sogar das Ende der Produktion für 2012 terminiert (die WAZ berichtete). Betriebsrat und Gewerkschaft IG Metall gehen nun aber von deutlich besseren Geschäftszahlen aus.

Nach wie vor für Empörung bei den Schienenwerkern sorgt die Entschlossenheit der Voest-Führung, das einst von Thyssen übernommene Duisburger Werk zu schließen und einen Verkauf überhaupt nicht zu erwägen. Aus Sicht der Beschäftigten handelt es sich um einen Standort, der für andere Interessenten durchaus attraktiv sein könnte. Zumal die Belegschaft trotz Schließungsdrohung momentan Flexibilität und Leistungsbereitschaft unter Beweis stelle.

Mordswut unter den Mitarbeitern

Für eine „Mordswut“ unter den TSTG-Mitarbeitern, so berichtet eine Teilnehmer an der Betriebsversammlung sorge nicht nur der Rotlicht- und Kartellskandal einiger Schienen-Manager, sondern auch die Tatsache, dass für die TSTG verantwortliche Führungskräfte hohe Boni kassierten, während sich Mitarbeiter auf Hartz IV und den Verkauf von Haus oder Wohnung einstellen müssten. IG Metall-Sekretär Dieter Lieske mahnte eine Entschuldigung des Managements an.

Gerade die IG Metall hatte auch immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig die Schienenfertigung für den Stahlstandort Duisburg ist. Das Vormaterial für die bis zu 120 Meter langen Schienen liefert Arcelor-Mittal aus Ruhrort nach Bruckhausen. Das Roheisen für das Arcelor-Mittal-Stahlwerk liefert wiederum Thyssen-Krupp Steel. Die Belegschaft in Bruckhausen fürchtet schon länger, dass mit der TSTG ein Konkurrent für die österreichische Schienenproduktion vom Markt genommen werden soll.