Duisburg. . Möglicher Aufschub für die 350 Voest-Mitarbeiter in Duisburg: Das Unternehmen will das Schienenwerk unter Umständen doch erst Ende 2013 schließen. Die Beschäftigten sollen in anderen Werken unterkommen können.
Der österreichische Spezialstahlhersteller Voestalpine will sein Schienenwerk im nordrheinwestfälischen Duisburg möglicherweise erst Ende 2013 schließen. Derzeit sei der Konzern in „konstruktiven Gesprächen mit der Gewerkschaft“ über einen Sozialplan, sagte Voest-Chef Wolfgang Eder der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Noch ist nicht entschieden, wie lange der Prozess des Niederfahrens des Werks letztendlich dauern wird. Eventuell stellen wir Duisburg auch erst zum Jahresende 2013 ein.“ Bislang hatte die Voestalpine Ende 2012 als frühesten Termin für die Schließung des Standorts mit 350 Beschäftigten in Aussicht gestellt. Die Mitarbeiter sollen nach Möglichkeit in anderen Unternehmen unterkommen.
Grund für den Rückzug ist der massive Preiskampf bei Standardschienen. Zudem hatte sich die Voest dem deutschen Bundeskartellamt als Kronzeuge in einem Kartellverfahren angedient. Ihr und anderen Stahlherstellern wird vorgeworfen, zwischen 1998 und 2008 unerlaubt Aufträge verteilt und Preise abgesprochen zu haben.
Die Kosten für die Werkschließung und mögliche Schadenersatzforderungen von Bahnunternehmen hat der Konzern aber bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 verdaut: Insgesamt hatte Voest dafür 205 Millionen Euro zurückgestellt. (rtr)