Duisburg. .
Glühende Stahlbrammen im Hauben-Lkw sicher verpackt, flüssiges Aluminium in speziellen Tiegel-Fahrzeugen, Coils, Rohre, ganze Stahlkonstruktionen, das alles von A nach B zu bringen, ist das Metier von Rheinkraft International, kurz RKI. „Wir bewegen Stahl in jeder Form und in jedem Aggregatzustand“, sagt Dirk Michael Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung.
20 Tonnen schwer oder gar noch mehr und 800 Grad heiß, eine Stahlbramme direkt aus der Produktion. Sie zum Kunden zu bringen, ist eine Spezialität von Rheinkraft an der Beecker Straße in Meiderich. Eine Flotte von patentierten Hauben-Lkw macht’s möglich, zumal der Koloss aus Stahl ganz schön sensibel sein kann. Zumindest aus technischer Sicht. Zum einen ändert sich nämlich durch Abkühlen die Eigenschaft des etwa zum Schmieden bestimmten Werkstoffs, zum anderen erspart der hitzeerhaltende Transport dem Kunden ein erneutes Aufheizen und damit jede Menge Energiekosten.
Eng verbunden mit Thyssen
50 Jahre ist Rheinkraft inzwischen mit Stahl unterwegs (und mit anderen Metallen, mit Feuerfestmaterialien, mit Staubkohle, mit Schwerlasten), unlängst wurde Jubiläum gefeiert. Die Anfänge sind eng verbunden mit Thyssen, Rheinkraft war Werksspedition und wuchs vom Fünf-Mann-Betrieb im Jahre 1962 zum stattlichen Unternehmen mit 800 Mitarbeitern im Jahr 1998.
Doch da gehörte Rheinkraft schon nicht mehr zu Thyssen, war erst Thyssen-Haniel Logistic entstanden, dann unter dem Dach der belgischen Eisenbahn ABX Logistics Rheinkraft. Die belgische Bahn ist immer noch „Mutter“, aber seit 2003 firmieren die Duisburger Stahltransporteure unter Rheinkraft International.
383 Mitarbeiter sorgen derzeit für Bewegung schwerer Ladungen, 32 eigene Fahrzeuge sind unterwegs für Rheinkraft, dazu weitere 270 von Subunternehmern. RKI-Eigentum sind die Auflieger.
Stark an Rhein, Ruhr und Saar
Größter Kunde ist – nein, nicht Nachbar Thyssen-Krupp. Sondern Vallourec-Mannesmann, der Röhrenproduzent mit Werken in Mülheim und Düsseldorf. Aber bei Thyssen-Krupp Steel wie auch bei Salzgitter-Stahl ist Rheinkraft „in den Produktionsprozess eingebunden“, sagt Müller. Bei Thyssen-Krupp erledigen zudem 14 RKI-Mitarbeiter die Lkw-Abfertigung an den Toren.
Das Ziel für die Zukunft ist Internationalisierung. In Frankreich und in der Slowakei habe man bereits neue Standorte eröffnet, berichtet Müller. Beim Schwerpunkt Stahl werde man bleiben. „Wie sind stark im Bereich Rhein-Ruhr und im Saarland. Im Blick habe man auch die kleineren Stahlstandorte etwa in Bayern oder auch Österreich, wo mit Voest-Alpine ein ganz Großer zu Hause ist oder auch Italien.
Kurz gesagt: Wo Stahl produziert oder benötigt wird, will RKI dabei sein. Auf Zukunft gepolt ist RKI auch in Sachen Ausbildung. Sechs bis acht Azubis werden pro Jahr eingestellt, Speditionskaufleute und Fachkräfte für Lagerlogistik. Die meisten werden übernommen. Denn Rheinkraft ist 50, die Mitarbeiter im Schnitt aber schon darüber.