Duisburg. .

Keine halbe Stunde war vergangen, da hatte Martin Bolle von den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM) seine Visitenkarten aufgebraucht bei der Duisburger „Ruhrdax“-Premiere in der Haniel-Akademie. „Wirtschaft trifft Ehrenamt“ lautete das Motto, und Firmen wie Verbände waren am Ende hochzufrieden.

Zwei Stunden Zeit, klare Spielregeln, blaue Namensschilder für die Firmenvertreter, Schilder in Orange für die Ehrenamtler – klare Vorgaben sorgten für Effizienz bei der Kontaktbörse, die nicht zufällig im Mercatorjahr in Duisburg stattfand. „Was hier gebraucht wird, ist Krämertalent“, verwies Manfred Berns, Geschäftsführer der Duisburger Bürgerstiftung, auf die deutsche Bedeutung des Namens Mercator. Angebot und Nachfrage: Wer kann wem wobei helfen? Am Ende der zwei Stunden gab es 53 Vereinbarungen im finanziellen Wert von etwa 73 000 Euro. Wobei: Euro und Cent waren verbotene Wörter. Grundregel beim „Ruhrdax“, der in anderen Städten schon erfolgreich war: „Die Frage nach Geld ist tabu.“

Diverse Gruppen zu Werksbesichtigungen eingeladen

Dennoch liegt der wechselseitige Nutzen auf der Hand. So war beispielsweise eine Schule aus der HKM-Nachbarschaft auf der Suche nach Werkzeug für die Arbeitsgemeinschaft Technik. Die Hüttenwerke haben Werkzeug – und in Zukunft Bedarf an technikbegeisterten, jungen Leuten. Aber auch die Kunstpause Hochfeld wurde mit HKM schnell handelseinig und kann sich in Kürze über Tische und Stühle für die Werkstatt freuen. Diverse andere Gruppen wurden zu Werksbesichtigungen eingeladen.

Auch Hermann Weßlau, Vorsitzender des Verbands Duisburger Bürgervereine, war begeistert vom „Ruhrdax“-Auftakt: „Das hatte Substanz, da gab’s kein Blabla.“ Seine Empfehlung: unbedingt wiederholen. Für den gastgebenden Haniel-Konzern erinnerte Jutta Stolle an die traditionelle soziale Verpflichtung des Familienunternehmens, aber auch an Grenzen des Engagements der Wirtschaft, die vor allem Anstöße geben wolle: „Wir sind nicht die Melkmaschine.“