Duisburg.

Leuchtturmprojekte wie die Eröffnung eines neuen Container-Terminals locken schon einmal Minister oder gar Kanzler in den Hafen, doch die Duisburger SPD-Landtagsabgeordneten waren zu Land und zu Wasser unterwegs, um zwischen Rhein und Hafenbecken nachhaltige Projekte kennenzulernen.

Umweltschutz und Ausbildung waren die Themen, die Bilgenentölungsgesellschaft erster Anlaufpunkt und gute Gelegenheit, Grundsätzliches über den Wandel in der Schifffahrt zu erfahren. „Die Bilge ist der tiefste Punkt eines Schiffes“, erklärte Georg Hötte, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt und Geschäftsführer der rund 60 Jahre alten Umweltschutzeinrichtung am Homberger Rheinufer.

Sieben Schiffe sind in ganz Deutschland unterwegs

Gasöl, also reinster Diesel, wie ihn Schiffsmotoren brauche, Schmieröl, Wasser und mehr sammeln sich unter dem Maschinenraum, und vor noch gar nicht so vielen Jahren pumpten die Schiffer die angesammelte Brühe beim Großreinemachen einfach über Bord. In den 50er Jahren ging der erste Bil-genentöler an den Frachtern längsseits, um säuberlich abzupumpen, was nicht in den Strom gehört. Das erste der kleinen Spezialschiffe ist längst Exponat im Ruhrorter Binnenschifffahrtsmuseum.

Duisburger Hafen

...einer Grundfläche von 1.350 Hektar, zu der 21 Hafenbecken mit einer Wasserfläche von 180 Hektar gehören, erreichen die einlaufenden Güter etwa 30 Millionen Konsumenten in einem Umkreis von 150 Kilometern. Die Eigentums- und Managementgesellschaft...
...einer Grundfläche von 1.350 Hektar, zu der 21 Hafenbecken mit einer Wasserfläche von 180 Hektar gehören, erreichen die einlaufenden Güter etwa 30 Millionen Konsumenten in einem Umkreis von 150 Kilometern. Die Eigentums- und Managementgesellschaft... © Hans Blossey
...des Hafens, die Duisburger Hafen AG mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Erich Staake (Foto), bietet für den Hafen- und Logistikstandort Full Service-Pakete in den Bereichen Infrastruktur und Suprastruktur an. Längst werden neben den traditionellen...
...des Hafens, die Duisburger Hafen AG mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Erich Staake (Foto), bietet für den Hafen- und Logistikstandort Full Service-Pakete in den Bereichen Infrastruktur und Suprastruktur an. Längst werden neben den traditionellen... © WAZ FotoPool
...Transportgütern wie Kohle...
...Transportgütern wie Kohle... © WAZ
...und Erz für die Montanindustrie zu einem großen Teil...
...und Erz für die Montanindustrie zu einem großen Teil... © NRZ
...Stückgüter und Container im Duisburger Hafen umgeschlagen. Importkohle, Stahl, Mineralöle und Chemiegüter werden zwar weiterhin...
...Stückgüter und Container im Duisburger Hafen umgeschlagen. Importkohle, Stahl, Mineralöle und Chemiegüter werden zwar weiterhin... © Hans Blossey
...in großer Masse verladen. Seit 2006 beträgt der Umschlag von...
...in großer Masse verladen. Seit 2006 beträgt der Umschlag von... © NRZ
...Stückgütern und Containern allerdings mehr als 50 Prozent der Waren. Verladen werden die Güter...
...Stückgütern und Containern allerdings mehr als 50 Prozent der Waren. Verladen werden die Güter... © WAZ
...zum einen auf Güterzüge. Auf diesem Bild sieht man den DeCeTe-Terminal im Südhafen. Teilweise werden Container auch mit...
...zum einen auf Güterzüge. Auf diesem Bild sieht man den DeCeTe-Terminal im Südhafen. Teilweise werden Container auch mit... © WAZ FotoPool
...diesen Fahrzeugen auf die Schiene verladen. Dieses Foto zeigt den im vergangenen Jahr erweiterten PKV-Terminal im Hafen von Duisburg. Übrigens steigt der Anteil...
...diesen Fahrzeugen auf die Schiene verladen. Dieses Foto zeigt den im vergangenen Jahr erweiterten PKV-Terminal im Hafen von Duisburg. Übrigens steigt der Anteil... © WAZ FotoPool
...der Güter, die nach ihrer Ankunft mit Zügen weitertransportiert werden. Neben Zügen werden...
...der Güter, die nach ihrer Ankunft mit Zügen weitertransportiert werden. Neben Zügen werden... © A.Mangen / waz
...ebenfalls Lastkraftwagen für den Transport der Waren eingesetzt, wie hier am DUSS Terminal in Duisburg Ruhrort. Der Anteil der...
...ebenfalls Lastkraftwagen für den Transport der Waren eingesetzt, wie hier am DUSS Terminal in Duisburg Ruhrort. Der Anteil der... © A. Mangen / waz
...auf Lastkraftwagen verladenen Güter liegt...
...auf Lastkraftwagen verladenen Güter liegt... © waz
...über dem Anteil der Güter, die über Züge transportiert werden. Dieses Bild zeigt einen Container des Paket- und Briefversanddienstes DHL. Der größte Teil der Güter gelangt...
...über dem Anteil der Güter, die über Züge transportiert werden. Dieses Bild zeigt einen Container des Paket- und Briefversanddienstes DHL. Der größte Teil der Güter gelangt... © WAZ FotoPool
...weiterhin auf Wasserwegen...
...weiterhin auf Wasserwegen... © waz
...zu Firmen und Verbrauchern. Über eine Verknüpfung...
...zu Firmen und Verbrauchern. Über eine Verknüpfung... © WAZ FotoPool
...des Duisburger Hafens mit den Seehäfen Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam können so auch Waren nach Übersee verschifft werden. Mittlerweile ist die Duisburger Hafen AG...
...des Duisburger Hafens mit den Seehäfen Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam können so auch Waren nach Übersee verschifft werden. Mittlerweile ist die Duisburger Hafen AG... © WAZ FotoPool
...auch am Seehafenterminal Antwerp Gateway im belgischen Antwerpen beteiligt. Dieses Luftbild zeigt einen Überblick über den Duisburger Hafen. Das Gebiet des...
...auch am Seehafenterminal Antwerp Gateway im belgischen Antwerpen beteiligt. Dieses Luftbild zeigt einen Überblick über den Duisburger Hafen. Das Gebiet des... © Hans Blossey
...Hafens ist in drei Areale unterteilt. Das traditionelle Kernstück...
...Hafens ist in drei Areale unterteilt. Das traditionelle Kernstück... © Hans Blossey
...in Duisburg und Ruhrort an der Mündung von Rhein und Ruhr mit dem...
...in Duisburg und Ruhrort an der Mündung von Rhein und Ruhr mit dem... © Hans Blossey
...DeCeTe Container-Terminal am Vinckekanal und Südhafen in Duisburg-Ruhrort, das...
...DeCeTe Container-Terminal am Vinckekanal und Südhafen in Duisburg-Ruhrort, das... © WAZ FotoPool
...Logport II Gelände in Duisburg Rheinhausen auf der linken Rheinseite, das...
...Logport II Gelände in Duisburg Rheinhausen auf der linken Rheinseite, das... © A.Mangen / waz
...2008 eröffnet wurde, und...
...2008 eröffnet wurde, und... © A.Mangen / waz
...Logport II auf der rechten Rheinseite. Hier befinden sich unter anderem...
...Logport II auf der rechten Rheinseite. Hier befinden sich unter anderem... © WAZ
...riesige Lagerflächen, wie auf diesem Bild zu sehen ist. 2009 wurden...
...riesige Lagerflächen, wie auf diesem Bild zu sehen ist. 2009 wurden... © WAZ
...im Duisburger Hafen, hier auf einer Nachtaufnahme, nach Angaben der Duisburger Hafen AG mehr als...
...im Duisburger Hafen, hier auf einer Nachtaufnahme, nach Angaben der Duisburger Hafen AG mehr als... © Hans Blossey
...80 Millionen Tonnen Güter...
...80 Millionen Tonnen Güter... © WAZ FotoPool
...umgeschlagen. Alleine an Containern werden...
...umgeschlagen. Alleine an Containern werden... © A. Mangen / waz
...nach Angaben des Unternehmens...
...nach Angaben des Unternehmens... © WAZ
...rund eine Million Stück im Jahr verladen. Dieses Bild zeigt...
...rund eine Million Stück im Jahr verladen. Dieses Bild zeigt... © Hans Blossey
...den Duisburger Hafen im Winter.
...den Duisburger Hafen im Winter. © Hans Blossey
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Sieben Schiffe in ganz Deutschland sind für die Bilgenentölungsgesellschaft in ganz Deutschland unterwegs. Bis zu 7000 Schiffe werden pro Jahr von Reststoffen befreit. Das eingesammelte Öl, rund 3000 Tonnen pro Jahr, kommt zunächst in ein Tanklager in Meiderich, von wo aus es zu einer Raffinerie zur Aufbereitung geht.

Diesel und Bierkiste

Bezahlt wird die Entsorgung der Schiffe durch eine Umlage, die beim „Bunkern“ von Treibstoff kassiert wird. Bunkern heißt vor allem Tanken, auch das geht in Homberg, wo die Bunkerboote der Rhenus-Tochter Rheintank beim Laden im Hafen oder auch während der Fahrt (aber nur stromauf, weil es dann langsamer geht) für Diesel-Nachschub sorgen. Aber auch für den Kasten Bier oder die aktuelle Fernsehzeitung, die der Schiffer zuvor über Funk ordert. „Das gehört alles zum Service“, erläuterte Hötte den Parlamentariern.

Container und Brücken 

Und nutzte die Gelegenheit, kräftig die Werbetrommel zu rühren für die Binnenschifffahrt allgemein wie auch für den aus Sicht der Schifferbranche notwendigen Ausbau der Wasserstraßen-Infrastruktur. Beispielsweise für den Container-Verkehr, der seit Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewinnt.

Aber fast ausschließlich über den Rhein erfolgt. Was aus den Nordseehäfen, vor allem aus Rotterdam, kommt, landet fast vollständig in Terminals am Rhein, um auf Lkw oder Bahn umgeladen zu werden. Transporte, die sich vermeiden oder verkürzen ließen, wenn Containerschiffe wirtschaftlich die Kanäle befahren könnten. Das scheitert bisher aber an der Durchfahrtshöhe vieler Brücken, die nur eine Lage Container an Bord erlaubten, so Hötte. Zwei sollten es schon sein, auf dem Rhein sind bis zu fünf Lagen der weltweit genormten Blechkisten üblich.

Auch das Schulschiff „Rhein“ war Ziel der Abgeordneten. Man habe erfahren, so Landtagsneuling Frank Börner, dass die einzigartige Ausbildungsstätte für den Nachwuchs an Bord im kommenden Jahr umfassend renoviert werden muss.

Ausbildung und Chancen

Der Job auf den Wasserstraßen sei „ein Beruf mit Zukunft“, argumentierte Hötte. Die bestbezahlten Azubis im Vergleich zu allen anderen Lehrlingen genössen in Duisburg eine „hervorragende Ausbildung“ mit besten Aussichten auf Übernahme und weiteren Aufstiegschancen bis zum Schiffsführer, dem mit Schiff und Ladung oft Werte in Millionenhöhe anvertraut seien. Nach Homberg komme der Nachwuchs aus ganz Deutschland, aus Österreich und aus der Schweiz.