Duisburg. Das Schienenwerk von TSTG in Duisburg soll geschlossen werden, weil es wirtschaftlich unrentabel ist. Das gab der österreichische Konzern Voest-Alpine Dienstagsabend bekannt. Wenn die Arbeit in dem Werk in Bruckhausen eingestellt wird, verlieren 350 Mitarbeiter ihren Job.
Vor Wochen hatten Betriebrat und IG Metall bereits mobil gemacht, weil sie um die Zukunft der Schienenfertigung in Bruckhausen fürchteten, Dienstagabend meldete der österreichische Mutterkonzern Voest-Alpine den Schließungsbeschluss für die TSTG Schienen-Technik.
„Frühestens zum Ende des Jahres 2012“ soll die Schienenproduktion auf dem Thyssen-Krupp-Gelände eingestellt werden. Es werde „geprüft, wie die rund 350 davon betroffenen Beschäftigten in dieser Situation unterstützt werden können“, hieß es aus Linz.
Der Grund für das „Aus“ sei die „mangelnde Wirtschaftlichkeit des Standortes“. In Bruckhausen sei „auf Dauer keine wettbewerbsfähige Fertigung von Schienen mehr möglich“. Die Geschäftsführung der TSTG werden „Gespräche mit mehreren Partnern aufnehmen, mit dem Ziel, Arbeitnehmern einen Übergang in neue Beschäftigungsverhältnisse zu ermöglichen“. Mit dem Betriebsrat wollen man Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan aufnehmen.
Überkapazitäten im Markt und sinkende Preise sind ein Problem
„Wir bedauern es sehr, diesen Schritt gehen zu müssen“, sagt Franz Kainersdorfer, Mitglied des Vorstandes von Voest-Alpine. „Dass die Produktion am Standort Duisburg-Bruckhausen nicht rentabel ist, liegt vor allem an den Gegebenheiten des Marktes.“ In den letzten Jahren habe die TSTG mit sinkender Auslastung zu kämpfen gehabt: „Und sie hat zuletzt hohe Verluste geschrieben.“
Überkapazitäten im Markt hätten zu einer Zuspitzung der Wettbewerbssituation und zu einem stark sinkenden Preisniveau geführt. Kainersdorfer: „Vor diesem Hintergrund kann das Werk in Duisburg nicht mehr ohne Verlust produzieren.“
Aus der Belegschaft wurden in der Vergangenheit immer wieder Befürchtungen laut, TSTG werde geopfert, um die Auslastung der österreichischen Werke zu sichern. Auch gab es Vorwürfe, Kartellverstöße des Unternehmens gefährdeten die Arbeitsplätze.