Duisburg. .

Bedrückt sitzt die siebenjährige Iris auf der Schaukel. Alleine spielen macht ihr keinen Spaß. Doch als sich eine alte Dame auf die Parkbank ganz in ihrer Nähe setzt und eine Spieluhr mit tanzender Ballerina auspackt, wird sie wieder munter.

In dem Stück „Empompi Koloni Kolonasta“, das das Kindertheater Kreuz & Quer im Jüdischen Gemeindezentrum am Innenhafen aufgeführt hat, wird die wachsende Freundschaft zwischen Oma Hedwig (Esther Krause-Paulus) und Schulkind Iris (Petra Jebavy) dargestellt, die sich auch ohne große Worte blendend verstehen. Premiere hatte das Stück, eine Auftragsproduktion zum Kinderkulturfestival, schon am Weltkindertag 2001. Wegen einer ausgedehnten Babypause hat es sieben Jahre geruht. Am Sonntag wurde es wieder aufgenommen. Der Ansturm war groß, und nicht nur Kinder ab sechs sondern auch ältere Besucher waren im Publikum.

„Empompi Koloni Kolonasta“ handelt von altem und neuem Spielzeug. Das Thema reicht jedoch weit darüber hinaus. Es thematisiert die Freuden des Kindseins, die häufige Einsamkeit im Alter, und einen Weg, wie Jung und Alt Brücken zueinander bauen können.

Ungleiches Paar

Als sich das junge Mädchen und die alte Frau näher kommen, entdecken sie gemeinsam die Faszination von Spielzeug neu, dass aus Hedwigs Jugendzeit stammt. Iris lernt, dass sie nicht immer das Neueste wie beispielsweise Inline-Skates braucht, um Spaß zu haben. Zu zweit entdecken sie die Freude am Seilspringen wieder und die vielen Spielmöglichkeiten, die ihnen Hula-Hoop-Ringe bieten. Das ungleiche Paar hat viele Gemeinsamkeiten und beweist: Kind zu sein macht zusammen doppelt so viel Spaß – und auch ältere Menschen können ihre Freude daran wiederfinden.

Weil es in „Empompi Koloni Kolonasta“ auch ums Abschied nehmen geht, mischten sich am Ende unter den begeisterten Applaus auch einige Tränen der älteren Besucher. Für die jüngeren Kinder stand die Freude am Theaterspiel im Vordergrund.