Duisburg. .

Kaum ist das Programm für das Kinderkultur-Festival gedruckt, gehen auch schon die ersten Anfragen ein. Vom 16. bis 24. Juni rollen 70 Einzelveranstaltungen unter dem Motto „Abgefahren“ in den Innenhafen. Im Garten der Erinnerung werden Theaterzelt, Bühne und Ausstellungszelt aufgebaut. Thema ist diesmal die Mobilität.

Nachdem im letzten Jahr 1200 Kinder die Mitmach-Ausstellung „Space for Kids“ gestürmt haben, soll diesmal „Am Heinrichsplatz“ Vier- bis Zehnjährige ansprechen. Sie stammt von den gleichen Ausstellungsmachern aus Berlin, die den Kindern 2011 den Weltraum nahe gebracht haben. Spielort ist mit „Heinrichsplatz“ ein Straßenzug in der Vergangenheit, zu Beginn des Autozeitalters, in der Gegenwart und der Zukunft. Begleitet vom „Spatz vom Heinrichs­platz“ bauen die Kinder ihre eigene Ausstellung. In Themenhäusern erfahren sie etwas über Geschichte, Hintergründe und Technik. Erwachsene, und dazu zählen bekanntlich auch Lehrer, müssen dabei draußen bleiben. Termine für Gruppen sind vom 18. bis 22. Juni jeweils um 8.30, 10, 11.30 und 13 Uhr (nur nach Anmeldung)

Seifenkisten und verrückte Fahrräder

Weitere Facetten des Themas Mobilität beleuchten die Workshops zum Bau von Seifenkisten und Drachen oder „Radl Salon Mowetz“: Die Österreicher bauen völlig verrückte Fahrräder, denen man nicht ansieht, dass sie auch zur Fortbewegung geeignet sind.

Ein Herzstück des Festivals ist Kindertheater, für das sich der Vorhang immer um 11 und 16.30 Uhr hebt. Da darf in diesem Jahr „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ des Kölner Figurentheaters „Die Complizen“ nicht fehlen. Abgefahren im Sinne von ungewöhnlich ist das Programm „Wenn mein Dackel Flügel hätte“, mit dem der Kabarettist und Kinderbuchautor Erwin Grosche („Bärenbude“) gastiert. Das „Erfreuliche Theater Erfurt“ kommt mit den „Bremer Stadtmusikanten“, das Theater mini-art mit dem Clownsmärchen „Orfeus und Eurydike oder Efeu und die Dicke“. Und die Duisburger Lokalmatadoren „Kreuz & Quer“ bringen ihre neue Märchenbearbeitung „Schneewitte und der letzte Fruchtzwerg“ heraus; Premiere ist am 22. Juni.

Waghalsiges Spektakel mit Jongleurstunts

„Märchen in der Jurte“ werden jeweils um 15.30 Uhr erzählt. Das Lehmbruck-Museum ist mit „Jugend triff Kunst“ vor Ort, und das Umspannwerk Recklinghausen baut Elektrowerkstätten auf, in denen kleine elektrische Geräte und Stromkreise aufgebaut und erforscht werden können.

Ein „Knaller“ zum Schluss soll die Show der belgischen Truppe „Cirq’ulation Locale“ werden: Drei Artisten zeigen unter dem Titel „Trampoline mission 3“ ein waghalsiges Spektakel mit Jongleurstunts, Theater und einem Riesentrampolin: Sie fliegen und schweben unter- , über- und aufeinander.

Ansprüche der Kinder ernst nehmen

Das ist nicht die einzige preisgekrönte Produktion des Festivals, das wieder zeitgleich mit dem Innenhafenfest eröffnet wird. „Wir nehmen die Kinder in ihren Ansprüchen ernst und setzen auf gute, anregende Unterhaltung“, sagt Frank Jebavy, Leiter des Festivalbüros, der das neuntägige Programm als „Bastion ohne Hüpfburg“ verteidigt.

Das Kinderkultur-Festival kostet rund 100 000 Euro, davon tragen 32 000 Euro Sponsoren, den größten Batzen davon die Sparkassen-Kulturstiftung.