Jüdische Gemeinde saniert Gemeindezentrum in Duisburg
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Duisburg/Mülheim/Oberhausen. . Die Jüdische Gemeinde wird am Duisburger Innenhafen bleiben und will ihr marodes Domizil für einen Millionenbetrag sanieren. Dazu hat sich der Gemeinde-Vorstand nun entschieden. Schon in diesem Jahr soll mit der Sanierung begonnen werden.
Viel wurde in den vergangenen Monaten darüber spekuliert, ob die Jüdische Gemeinde ihr Domizil am Duisburger Innenhafen aufgrund der massiven Baumängel und Schäden an dem wie ein offenes Buch gestalteten Gebäude verlassen wird.
Nunmehr steht fest, dass das Gebäude zwar für einen siebenstelligen Betrag saniert werden muss, die vorhandene Bausubstanz eine solche Maßnahme, die auch nachhaltig Bestand haben soll, jedoch zulässt. Zwei Baugutachten hatte die Gemeinde dafür anfertigen lassen.
Enorm finanzielle Belastung
„Wir haben in den vergangenen Monaten Experten befragt, Gutachten eingeholt und verschiedene Möglichkeiten geprüft. Trotz der enormen finanziellen Belastung, die die erforderliche Sanierung unseres Gebäudes für unsere Gemeinde bedeuten wird, sind wir der Überzeugung, dass dies der vernünftigste Weg ist.“ – so der Vorstandsvorsitzende Henry Hornstein.
„Wir sind uns der Einzigartigkeit der Architektur sowie des Standortes immer bewusst gewesen“, ergänzt Patrick Marx, der ebenfalls im Gemeindevorstand sitzt. „Dennoch war es unsere Pflicht den Gemeindemitgliedern gegenüber genauestens prüfen zu lassen wie es um unseren Bau steht. Denn eine Sanierung stellt uns vor eine finanzielle wie logistische Herausforderung, für die wir eine fundierte Entscheidungsgrundlage benötigten.“
Kreativ mit der Situation umgehen
Über das weitere Vorgehen entscheiden die Verantwortlichen in den nächsten Wochen. Neben der Frage der Finanzierung geht es insbesondere darum, die Sanierung so zu gestalten, dass die Gemeindearbeit nicht für Monate außer Gefecht gesetzt wird. Da die Baumaßnahmen aber das gesamte Gebäude umfassen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es dabei zu Einschränkungen kommt. „Es macht sich dann sicherlich bezahlt, dass wir weitere Standorte in Neumühl, Mülheim und Oberhausen haben. Da heißt es kreativ mit dieser Situation umzugehen und enger zusammenzurücken“, so Geschäftsführer Michael Rubinstein.
Die Verantwortlichen der Gemeinde betonen, dass man zu jedem Zeitpunkt mit den zuständigen Behörden im Austausch über den Stand der Entwicklungen gestanden hat. Gerüchte, wonach die Gemeinde das Interesse verfolgt hätte, das Grundstück gewinnbringend zu verkaufen, weist der Vorstand von sich. Hornstein: „Wir hatten niemals die Intention, einen Gewinn zu erzielen. Sowohl ein Neubau wie auch die jetzt beschlossene Sanierung bedeutet für unsere Gemeinde einen immensen finanziellen Kraftakt, den wir ohne die Aufnahme von Krediten nicht stemmen werden können.“
Die Sanierung soll nach Möglichkeit bereits 2012 beginnen.
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