Duisburg. . Im Anschluss an die 1:3-Niederlage des MSV gegen Dynamo Dresden kochten die Emotionen erst richtig hoch: Kurz nach dem Schlusspfiff wollten enttäuschte Duisburger Anhänger den Platz stürmen. Zudem gab es mehrere Schlägereien und eine Verfolgungsjagd mit einem von Dynamo-Fans gefahrenen Kleinbus.
Im Anschluss an die 1:3-Niederlage des MSV am Samstag im Heimspiel gegen Dynamo Dresden kochten die Emotionen erst richtig hoch: Kurz nach dem Schlusspfiff wollten einige enttäuschte Duisburger Anhänger den Platz stürmen. Ein Aufgebot von Ordnern und Polizisten konnte das Schlimmste verhindern. Kurz darauf gerieten an mehreren Stellen außerhalb des Stadions Duisburger Fans und Gästeanhänger aneinander. So wurde zunächst der MSV-Fancontainer angegriffen, anschließend gab es laut Polizei auf Parkplätzen mehrere Schlägereien rivalisierender Gruppen. Dann kam es zu einer Verfolgungsjagd eines mit neun Dynamo-Fans besetzten Kleinbusses durch Wanheimerort, der erst in Höhe des DVG-Betriebshofes Grunewald auf der Düsseldorfer Straße endete. Schließlich sickerte noch die Nachricht durch, dass die sportliche Leitung des MSV nach dem dritten Zweitligaspiel ohne Punktgewinn den bisherigen Trainer Oliver Reck mit sofortiger Wirkung beurlaubt hat.
Jeweils 300 Polizisten und Ordner
Unter den offiziell 10 877 Zuschauern in der MSV-Arena befanden sich laut Polizeisprecher Ramon van der Maat rund 1200 Zuschauer aus Dresden. „Davon etwa 200, die der gewaltbereiten Szene zuzuordnen sind.“ Polizei und Ordnungsdienst hatten sich darauf entsprechend vorbereitet und waren am Samstag mit einem Kontingent von jeweils 300 Kräften vor Ort.
„Es gab drei verletzte Personen, insgesamt 50 so genannte Freiheitsentziehungen sowie fünf Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung“, zog der 1. Polizeihauptkommissar Egbert Doernemann am Sonntagmittag die Bilanz zum Vortag. Der markanteste Zwischenfall spielte sich in Wanheimerort ab: Ein Kleinbus, besetzt mit neun Dynamo-Fans, wollte zu einer bekannten Duisburger Fankneipe fahren, um dort „Rabatz zu machen“.
Auseinandersetzungen auf mehreren Parkplätzen
Als die Dresdner eine vierköpfige MSV-Fangruppe erblickten, kam es laut Polizei zu einer ersten Auseinandersetzung. Als dort dann immer mehr Duisburger hinzueilten, ergriff die Busbesatzung die Flucht. Der Fahrer beschädigte dabei einen abgestellten Pkw, raste aber weiter. Auf der Düsseldorfer Straße konnte die Polizei das flüchtende Fahrzeug stellen. „Es wurde Strafanzeige wegen Land- und Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Unfallflucht gestellt“, so Polizeisprecher van der Maat.
Trotz des praktizierten Prinzips der strikten Fantrennung sei es auf einigen Parkplätzen zu gewaltsamen Begegnungen gekommen. „Unser Problem war, dass viele Dresdner nicht geballt in Fanbussen oder Sonderzügen, sondern in Kleingruppen gesplittet mit Privat- oder Leihwagen angereist waren. Zudem waren sie von ihrer Kleidung nicht als Dynamo-Fans zu erkennen“, erklärt van der Maat. So gelang es ihnen, auf die Parkplätze für Duisburger Fans zu gelangen.