Sprengsatz detoniert in Wettbüro – Rocker-Konflikt eskaliert
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Duisburg. . In Duisburg spitzt sich anscheinend der Konflikt zwischen den verfeindeten Motorradclubs Satudarah und Hells Angels zu: In der Nacht warf ein Unbekannter eine Granate in ein Wettbüro, der Sprengsatz detonierte. Am Wochenende erst war eine Granate am Clubheim der Hells Angels gezündet worden.
Als die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes (LKA) am Donnerstagmorgen die Spuren am Tatort in Alt-Wanheim sicherten, wurden sie von schweren Jungs in schwarzem Leder auf der anderen Straßenseite beobachtet: In der Nacht auf Donnerstag war in einem Wettbüro an der Ecke Molbergstraße/Kaiserswerther Straße um etwa 2.30 Uhr ein Sprengsatz detoniert – anscheinend eine Handgranate.
Diese hatte der Täter durch das Schaufenster in das Ladenlokal geworfen. Verletzt wurde niemand. Am Morgen danach bestätigt Polizeisprecher Stefan Hausch: „Wir haben Anhaltspunkte dafür, dass der Hintergrund des Anschlags eine Auseinandersetzung im Rockermilieu ist.“
Anwohner hatten die Polizei nach der Detonation verständigt. Unter ihnen hatte sich längst herumgesprochen, dass angeblich die Hells Angels hinter dem Wettbüro stecken, das am heutigen Donnerstag eröffnen sollte.
Und es gibt Indizien dafür, dass der Konflikt zwischen beiden Lagern in Duisburg nun eskaliert: Dort, wo die Rocker beider Lager seit Juni Nachbarn sind – im Duisburger Westen – hatten Unbekannte bereits am Wochenende eine Granate an einem Gebäude der Hells Angels gezündet: am Borgenschweg in Rumeln-Kaldenhausen. „Wir untersuchen die Zusammenhänge beider Vorfälle“, sagt Hausch kurz und knapp. Nur eine Woche zuvor hatte die Polizei bei einer länderübergreifenden Großrazzia das Clubhaus der Hells Angels am Borgschenweg durchsucht.
Fahndung in der Nacht war erfolglos
Bei dem Anschlag Donnerstagnacht in Alt-Wanheim gingen mehrere Fensterscheiben und Inventar zu Bruch, als die Granate detonierte. Das Wettbüro liegt im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses.
Die in der Nacht nach Wanheim geeilten Beamten „haben im Umfeld des Tatortes keine Verdächtigen mehr gesehen“, so Stefan Hausch. Auch Augenzeugen gebe es, Stand: Donnerstagvormittag, nicht. Den Tatort sperrten Polizei Duisburg und LKA am Donnerstagmorgen noch stundenlang.
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