Duisburg. In Duisburg wird kräftig gebaut, an Straßen, Bürgersteigen, Kanälen oder Radwegen. Doch immer wieder passiert nichts hinter den Absperrungen und Baken.

Die Hersteller von Warnbaken, so scheint es, haben derzeit Hochkonjunktur: Überall in der Stadt wird gebaut, und die Absperrungen in rot-weißer Signalfarbe sind meist nicht weit. Neben den bekannten Großprojekten wie Mercatorkreisel und dem Ruhrorter Brückenbau gibt es zahlreiche kleine Baustellen auf dem Stadtgebiet.

Doch nicht überall wird mit Hochdruck gebaut: An der Uhlenhorststraße in Neudorf etwa, bemängelt WAZ-Leser Gert Neumann, könne er seit gut einem halben Jahr keinen Fortschritt beobachten – und das bei vermeintlich schnell erledigten Arbeiten an einem Kanaldeckel.

Schweißtreibend sind sie, die Arbeiten am Mercatorverteiler, gerade dieser Tage, da das heißeste Wochenende des Jahres bevorsteht. Und dennoch: Unaufhörlich schreiten sie voran. Die größte Baustelle auf dem Stadtgebiet, obschon eine logistische Herausforderung der besonderen Güte, liegt im Zeitplan. Andernorts dagegen kommen die Bauarbeiten nur äußerst schleppend voran.

Viele Schächte noch von Hand gemauert

Etwa an der Uhlenhorststraße in Neudorf-Süd. Dort, so berichtet unser Leser Gert Neumann, halte seit Anfang des Jahres eine Warnbake einsame Wache vor einem schräg stehenden Kanaldeckel. „Mindestens einmal im Monat fahre ich dort vorbei und es tut sich einfach nichts“, erzählt Neumann. „Als Laie kann ich das nur schwer einschätzen, aber einen Kanaldeckel müsste man doch schnell reparieren können.“

Zuständig für die Bauarbeiten ist Straßen NRW. „Im Prinzip ist das richtig, einen Kanaldeckel kann man in ein paar Stunden reparieren“, erklärt Peter Belusa vom Landesbetrieb. „Allerdings ist die Lage nicht immer so einfach.“ So gebe es im Ruhrgebiet viele Schächte, die noch von Hand gemauert sein. „Wenn so ein Schacht einbricht, muss man richtig in die Tiefe gehen.“ Und das kann dauern: Zunächst muss der alte Schacht entnommen und ein passender Spezialschacht angefertigt werden. Ist dieser eingesetzt, muss unter Umständen die Entwässerung angepasst werden. „Das ist wiederum Aufgabe der Stadt“, sagt Belusa.

An erster Stelle stehen Gefahrenstellen und Störungen

Die Bauarbeiten im städtischen Straßennetz koordinieren die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) – von Leitungsverlegungen über Fahrbahnerweiterungen bis zum Ausbessern von Schlaglöchern. „Zunächst sind Störungen und Gefahrenstellen für den Verkehr an der Reihe. Dann folgen geplante Maßnahmen“, sagt WBD-Sprecherin Sarah Mdaghi.

Gerade im Sommer könne es passieren, dass eine Baustellen mal zwei bis drei Wochen ruht. „Auch die Baufirmen haben eben mal Betriebsferien, das ist so weit nicht schlimm“, erklärt Mdaghi. Und Peter Belusa von Straßen NRW verspricht: „Wir vergessen keine Baustelle.“

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