Duisburg. .

Die Hochfelder Brücke, die über die Heerstraße führte, ist Geschichte! Um 10 Uhr am Samstag wurde sie von Baggern abgerissen. Die Bauarbeiten hatten am gesamten Wochenende auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr.

Die Heerstraße als Verbindung zwischen Altstadt und Hochfeld ist normalerweise eine der meistbefahrenen Straßen im Stadtteil. Am Wochenende herrschte jedoch ungewohnte Stille. Nur rund um die ehemalige Bahntrasse der Bergisch-Märkischen herrschte ein rege Treiben: 16 Arbeiter und schweres Gerät waren angerückt, um mit dem Abriss der Brücke einen Schritt in die Zukunft zu machen.

Die ehemalige Eisenbahnbrücke wäre eigentlich bestens geeignet gewesen, um den Grüngürtel zu vervollständigen, der den Rheinpark in Zukunft mit der Stadtmitte verbinden soll. Doch der Unterhalt der Stahlkonstruktion hätte enorme Kosten erzeugt. Nun gehört dieser Teil der Zugverbindung, über die früher die Stadtwerke mit Kohle versorgt wurden, der Vergangenheit an. Fußgänger und Radler, die den Grüngürtel nutzen, müssen künftig die Heerstraße queren, um auf die andere Seite zu kommen.

Die Gewitter über der Stadt hatten sich am frühen Samstagmorgen noch nicht verzogen, als um 5 Uhr die ersten Arbeiten in der Nähe der Bahnhaltestelle Platanenhof begannen. Zunächst war die DVG gefragt: Sie musste Teile der Oberleitung abbauen, um die Arbeiten zu ermöglichen. Erst dann konnten die beiden schweren Kräne – ein 200 Tonnen und ein 160 Tonnen schweres Gefährt – anrollen. Gegen 10 Uhr rissen dann ein Hydraulikbagger und ein mobiler Bagger die Brücke ein.

„Die Brücke war noch in gutem Zustand und stellte keine Gefahr dar“, berichtete Bauleiter Detlef Joswig. In der Folge mussten zig Tonnen Stahl zerlegt werden. All das geschah bei ungemütlichem Nieselregen. „Das Wetter ist aber kein Problem. Wir kommen sogar schneller voran als erwartet“, sagte Joswig.

Am Sonntag musste dann der Bahndamm zurückgebaut werden, bevor die DVG ihre Leitungen wieder installieren konnte. Ab 3 Uhr am Montagmorgen sollte dann wieder alles wie gewohnt laufen. In den kommenden zwei Wochen werden noch die Widerlager der Brücke zerlegt. Dafür müssen die Bürgersteige und die Fahrbahnen wechselseitig gesperrt werden.

Vom Rückbau der Brücke, deren Fehlen eine ungewohnte Szenerie entstehen lässt, profitieren indirekt auch Lkw-Fahrer und Straßenbahnen: Die Durchfahrtshöhe erhöht sich nach dem Abriss von 3,80 Meter auf über 4 Meter. In der Vergangenheit hatten Lkw-Fahrer des Öfteren nicht auf die Oberleitungen und die entsprechend geringere Durchfahrtshöhe geachtet und hatten mit Auflieger oder Aufbauten die Leitungen abgerissen – sehr zum Ärger der DVG und der Fahrgäste, die Verspätungen oder Umleitungen in Kauf nehmen mussten, bis die Fahrdrähte wieder montiert waren.