Duisburg. .

Helmut S.* hat irgendwann die Faxen dicke und wendet sich an die WAZ. Nach mehr als 40 Jahren als Kunde bei den Stadtwerken will der Duisburger Anfang des Jahres zu RWE wechseln. Der Beginn eines monatelangen Hickhacks, das erst jetzt ein einvernehmliches Ende findet.

Die Ausgangsposition: Der künftige Stromanbieter übernimmt laut Helmut S. Anfang Januar die Kündigungsformalitäten zum 31. März. „Für die Stadtwerke erfolgte das nicht ordnungsgemäß. Erst hat die Zählernummer gefehlt, dann die Kundennummer.“ In der Zwischenzeit sei die Kündigungsfrist abgelaufen.

Kündigungsschreiben

„Die Stadtwerke haben mich dann drei Monate länger als Kunden festgehalten“, so der Duisburger. „Wenn man mir gesagt hätte, dass nicht mal mein Name auf dem Kündigungsschreiben gestanden hätte, wäre es ja noch nachvollziehbar gewesen. Aber so ärgere ich mich einfach, dass man bei einem Anbieterwechsel solche Probleme macht.“ Er habe eine Kopie des Kündigungsschreibens bei den Stadtwerken angefordert, doch nichts sei passiert.

Helmut S.: „Stattdessen haben die Stadtwerke zum 1. Mai noch einmal einen Abschlag in Höhe von 168 Euro einbehalten.“ Der Duisburger wehrt sich, weil er bei RWE, wie er sagt, zu diesem Zeitpunkt deutlich günstigere Konditionen bekommen hätte. Den Differenzbetrag fordert er als Schadenersatz ein. Doch wieder sei nichts passiert.

Nach ein paar Wochen handelt Helmut S. völlig verärgert selbst. Er habe die Lastschrift storniert und gleichzeitig den niedrigeren RWE-Betrag überwiesen – „abzüglich zehn Euro Portokosten aufgrund der umfangreichen Korrespondenz“.

Die Stadtwerke hätten mit einem Inkasso-Unternehmen gedroht und auf einer Abschlussrechnung nun den einbehalteten Betrag eingefordert. „Und Mahn- und Stornogebühren noch oben drauf“, sagt der Duisburger. Das Maß war für ihn voll.

Die Stadtwerke rudern laut Helmut S. dann in der Folge etwas zurück: „Von einem Inkasso-Unternehmen war keine Rede mehr.“ Aber der Streit um den einbehaltenen Betrag war zunächst noch nicht beigelegt.

Dank an die WAZ

Wie Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek auf WAZ-Anfrage mitteilt, werde sich das Unternehmen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht konkret zu diesem Fall äußern. Nur so viel: „Es kann mal Probleme beim Stromanbieterwechsel geben. Aber das sind Einzelfälle.“ Allerdings verspricht er: „Ich werde den Kundendialog kontaktieren, damit wir in diesem Fall eine Lösung finden. Das ist immer unser Ziel.“

Wenige Stunden später meldet sich Helmut S. bei der WAZ: „Ich möchte mich ausdrücklich bedanken. Wie schnell die Stadtwerke bei mir angerufen haben, ist unglaublich. Ich werde nun eine Gutschrift mit meiner Endabrechnung bekommen. Man sagte mir, dass das doch in der Vergangenheit etwas unglücklich gelaufen sei.“