Duisburg. . Die Stadtwerke werden in den nächsten zwei bis fünf Jahren bis zu 30 Mio. Euro weniger einnehmen als bisher vermutet. Das geplante Restrukturierungsprogramm wird unter anderem die Personalkosten und das unternehmenseigene Freizeitzentrum auf den Prüfstand stellen.
Der Kämmerer der Stadt wird erneut ans Rechnen kommen. Denn bei den Stadtwerken zeichnet sich ab, dass die Einnahmen in den nächsten Jahren deutlicher als bisher vermutet unter den Erwartungen der städtischen Finanzexperten bleiben dürften. Die Größenordnung: bis zu 30 Mio Euro in den nächsten zwei bis fünf Jahren, wenn sich am Energiemarkt keine grundsätzlichen Änderungen ergibt.
Für den Verbraucher steigen zwar die Energiepreise, doch wegen höherer Kosten für Gas und gesetzliche Umlagen bei gleichzeitig sinkenden Erträgen an der Energiebörse in Leipzig bleibt bei den Stadtwerken weniger unterm Strich übrig.
Um die 40 Mio Euro haben die Stadtwerke in den letzten Jahren durchschnittlich an Gewinn gemacht, der mit den DVG-Verlusten verrechnet wurde, so dass der Zuschussbedarf aus der Stadtkasse geschmälert wurde. Ziel des Verkehrs- und Versorgungskonzerns DVV war auf mittlere Sicht eine „schwarze Null“ bei der Addition von Stadtwerke-Plus und DVG-Minus, von der man durch die Marktveränderungen nun wieder weit entfernt ist. Wie alle anderen Stadtwerke mit eigenen Kraftwerken auch“, so DVV-Chef Hermann Janning.
Keine Rede von Stellenabbau
Tatenlos zusehen wolle man aber nicht, über ein Restrukturierungsprogramm wird nachgedacht. Unter anderem im Blick sind dabei die Personalkosten, wobei von Stellenabbau nicht die Rede ist. Aber von den Kosten, die die eigene Kantine verursacht oder ein unternehmenseigenes Freizeitzentrum in Rheinhausen mit Kegelbahn und Gastronomie. So etwas komme jetzt auf den Prüfstand, ungeachtet der langen Tradition solcher Einrichtungen.
Unter die Lupe genommen werden aber auch alle einzelnen Sparten der Stadtwerke: „Wir überprüfen alle unsere Geschäftsmodelle“, kündigte Unternehmenssprecher Torsten Hiermann an.
Bereits Mitte Juni hatten die Stadtwerke angekündigt, in diesem Jahr 11 Mio Euro unter dem zuvor erwarteten Ergebnis von 41 Mio zu bleiben. Über nochmals verschlechterte Aussichten werden in den nächsten Tagen Anteilseigner (Stadt und RWE) sowie die Politik informiert.